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Senator darf kein Kulturbanause sein

■ Rat der Künste will über Kultursenator mitentscheiden

Nach den Vorstellungen des Berliner Rats der Künste soll der künftige Kultursenator der Hauptstadt eine durch Sachkompetenz ausgewiesene Persönlichkeit sein. Die Mitglieder aus über 100 Kulturinstitutionen haben sich direkt nach der Abgeordnetenhauswahl getroffen, um ihre Vorstellungen über das künftige Kulturressort zu besprechen, bestätigte gestern Schaubühnen-Leiter und Ratssprecher Jürgen Schitthelm. Der Rat wolle mit den Fraktionen Gespräche suchen, zwischen denen Koalitionsverhandlungen aufgenommen würden.

Der Rat der Künste könne keine Namen öffentlich nennen. Es handle sich um Personen, die auch außerhalb des Parlaments tätig seien. Der Rat wolle aber auch Stellung nehmen zu Namen, die bereits im Gespräch seien, und gegebenenfalls seine Ablehnung kundtun.

„Bei einem neuen Kultursenator darf es sich nicht um einen Lehrling handeln“, meinte Schitthelm. Es müsse eine Persönlichkeit sein, die schon vorher Verantwortung im kulturellen Bereich getragen habe. Der Rat der Künste will sich für den Erhalt eines eigenständigen Kulturressorts einsetzen. Wenn die Stadt die Kultur ernstnehme, dürfe sie das Kulturressort nicht zusammenlegen.

Schitthelm selbst rechnet damit, daß Christ- und Sozialdemokraten sich wieder auf eine Große Koalition verständigen. Die CDU habe für diesen Fall bereits deutlich gemacht, daß sie sich für die Verantwortung im kulturellen Bereich interessiere. Eine Position der SPD kenne er derzeit nicht. Der bisherige, von der SPD gestellte, parteilose Kultursenator Ulrich Roloff- Momin wurde von der SPD nicht wieder ins Gespräch gebracht. dpa

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