Senat verabschiedet Konzept: Scheeres fordert zusätzliches Kindergeld für Alleinerziehende
Sandra Scheeres
Nirgendwo leben mehr Alleinerziehende als in Berlin. Der Senat hat nun ein Konzept für deren Unterstützung verabschiedet. Jugendsenatorin Sandra Scheeres (SPD) stellte es gestern vor.
Fast jede dritte Familie in Berlin gilt als Ein-Eltern-Familie, bundesweit jede fünfte. Ihr Armutsrisiko liegt deutlich höher als bei Paaren. Politische Unterstützung gibt es kaum: Der Steuerentlastungsbetrag für Alleinerziehende kommt nur Besserverdienern zugute, Unterhaltsvorschuss gibt es nur bis zum 12. Lebensjahr. Berlin fordert nun eine Ausweitung des Unterhaltsvorschusses. Außerdem sollen Alleinerziehende eine Art zusätzliches Kindergeld von 50 Euro fürs erste Kind, 6 Euro für jedes weitere bekommen. 890 Millionen Euro würde das kosten und kann nur auf Beschluss aller Bundesländer umgesetzt werden. Ein bisschen Geld gibt es aber sofort: Für flexible Kinderbetreuung außerhalb von Kita und Hort sowie für individuelles Coaching arbeitsloser Alleinerziehender stellt der Senat zusätzliche 600.000 Euro pro Jahr bereit. (mah)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
