Senat muss Umwelt ohne Umweltverbände feiern : Böse Miene zum bösen Spiel
Nachvollziehbar ist das schon. Dass Naturschutz seit sechs Jahren in dieser Stadt keine politische Rückdeckung mehr hat, ist Tatsache. Dass die Umweltbehörde erst kaltgestellt und dann zerschlagen wurde, ebenfalls. Da ist es verständlich, wenn die Verbände sich weigern, zum bösen Spiel gute Miene zu machen.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Seit Amtsantritt des Schwarz-Schill-Senats 2001 und auch unter der absoluten CDU-Regierung der vergangenen vier Jahre galt Umweltschutz stets als Hindernis. Und gilt als solches immer noch – als Hindernis für Wirtschaftswachstum, für Arbeitsplätze, für Zukunftstechniken. Welch ein Wirrsinn. Inzwischen hat sich bis in weite Teile der Wirtschaft und der Banken herumgesprochen, dass grüne Technologien die rosigste Zukunft haben. Bis in diesen Senat aber nicht, und das wird sich auch nicht mehr ändern.
In der nächsten Woche wird er die neue Klimaschutzverordnung verabschieden, und dann wird Schwarz auf Weiß nachzulesen sein, dass der vor sechs Monaten ausgerufenen Klimakampagne des Ole von Beust die Luft ausgegangen ist. Und das nicht nur wegen Vattenfalls Dreckschleuder in Moorburg.
Der Erhalt natürlicher Ressourcen steht im Weltbild von Konservativen immer unter dem Vorbehalt, dass sie nicht zum Geldverdienen gebraucht werden. Das ist zwar gerade für angebliche Bewahrer von Schöpfung widersinnig, aber Tatsache.
Die sind eben gar nicht bei Gott, sondern bigott.