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Selten so gelacht

■ betr.: „Die Shell AG will ,Monitor‘ versenken“, taz vom 17. 7. 95

Da macht sich die taz am 17.7. 95 lustig über Leute, die eine Shell- Satire von WDR-„Monitor“ nicht als solche verstanden haben und verlangen, „Monitor“ möge demnächst einen Zettel dranhängen: „Satire!“ Bedauert wird, daß „die Zuschauer von den Mächtigen dieser Welt in ihrem Humorverständnis nicht ernst genommen werden“.

Nun ist „Flimmern und Rauschen“ nicht die gesamte taz. Aber es gilt dennoch der Satz vom Glashaus. Wie war das noch vor der Bundestagswahl? Als erster Mächtiger erhielt in einer geplanten kreativ-satirischen Plakatserie Herr Scharping was aufs Haupt. Selbiger fiel auf den Schultern von Willy Brandt in Polen auf die Knie und sagte: „Das kann ich auch.“ Satire feinster Sorte.

Proteststürme folgten – vor allem aus der SPD. Von wegen Geschmacklosigkeit und so. Die taz hat daraufhin – und selbstverständlich wegen der angeregten internen Debatte – die Serie eingestellt. Begründung: Satire darf nicht mißverständlich sein.

Selten so gelacht. Damals und am 17. Juli. Richard Kelber, Dortmund

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