: Selffulfilling prophecy
London (AFP/taz) – Der Fluch des britischen Klatschmagazins Hello hat offenbar wieder einmal gewirkt. Wie gestern bekannt wurde, wurden der Earl of Dudley und seine Frau in ihrem luxuriösen Haus von Räubern überfallen, kurz nachdem in dem Magazin ein Bericht über das Paar abgedruckt worden war. Die beiden hatten für Hello vor der Kulisse ihres teuer möblierten Hauses posiert. Am Sonntag wurden sie überfallen, mit Messern bedroht und in ein Zimmer eingeschlossen. Die Eindringlinge raubten derweil in aller Gemütsruhe den Schmuck der Hausherrin.
Aber auch in der Vergangenheit hatte der Fluch eines Hello-Berichts schon mehrere andere Paare getroffen. So trennten sich Prinz Andrew und Sarah, kurz nachdem sie in dem Magazin porträtiert worden waren, genauso wie Supermodel Helena Christensen und ihr Freund Michael Hutchence von der australischen Rockband INXS sowie Rolling-Stones-Mitglied Bill Wyman und Mandy Smith. Über einen engen Freund von Prinzessin Diana, den ehemaligen englischen Rugby-Kapitän Will Carling, berichtete Hello als er noch mit seiner Frau Julia verheiratet war. Kurz darauf ließ das Paar sich scheiden.
Dieses Phänomen, eine Art Selffulfilling prophecy, läßt sich im Medienbereich häufig beobachten, entzieht sich aber bisher jeder vernünftigen Erklärung. Auch diese Zeitung, und darin ganz besonders die Wahrheit-Seite, produziert mit besorgniserregender Regelmäßigkeit besagten Effekt. Kaum war hier die Scheidung von Charles und Diana angekündigt, schwups, war sie auch schon vollzogen. Der Wetterfrosch muß nur „Regen“ sagen, schon schüttet es. Und mit Einführung der „Gurke des Tages“ brach ein namenloser Wettstreit unter Trotteln aller Art aus, mit Dämlichkeiten aller Art Aufnahme in diese Rubrik zu finden.
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