: Selbst die taz ist neoliberal
betr.: „Ein Streik gegen uns alle“, taz vom 30. 9. 06
„[Transnet-Chef] Hansen streikt gegen uns alle. Dafür sollte jedes Verständnis fehlen.“ Dieser Satz zeigt, wie neoliberal selbst die taz mittlerweile geworden ist. Da tut man so, als würde die Politik im Rahmen der seit Jahren anhaltenden Privatisierungsschübe die Interessen „von uns allen“ vertreten. Dass hier mächtige Interessen im Hintergrund aktiv sind und es zudem um sehr viel Geld geht, wird schlichtweg ausgeblendet.
Im Zuge der Privatisierung verdienen sehr viele: Consulting-Unternehmen, Rechtsanwaltskanzleien, Banken, Investment-Gesellschaften und möglicherweise „unter der Hand“ gekaufte Politiker. Man muss sich nur mal die große Zahl der Politiker vor Augen führen, welche nach dem Ausscheiden aus ihrem politischen Amt in jenen Unternehmen der Privatwirtschaft auftauchen, in deren Interesse sie zuvor Gesetze geändert hatten. Von der taz kann man in einem Kommentar mehr erwarten als das neoliberale Kredo „Was der Wirtschaft nutzt, nutzt uns allen“. JÜRGEN BERGER, Wittlich