piwik no script img

Seelenverkäufer

■ Jedes zweite ausländische Schiff mit Mängeln

Ausländische Schiffe, die deutsche Häfen anlaufen, weisen immer häufiger Sicherheitsmängel auf. „Bei 1625 kontrollierten ausländischen Schiffen im Jahre 1993 wurden bei über 50 Prozent Mängel festgestellt, 66 Schiffe mußten sogar im Hafen bleiben“, sagte Albert Göbel, Pressesprecher der See-Berufsgenossenschaft in Hamburg. Die Genossenschaft ist vom Bund beauftragt, im Rahmen des Hafenstaatabkommen 25 Prozent der ausländischen Schiffe in deutschen Häfen zu kontrollieren.

Vor allem bei Rettungsmitteln wie Schwimmwesten oder Rettungsbooten erfüllten viele ausländische Schiffe nicht die internationalen Sicherheitsauflagen. „Häufig sind Luken wegen starken Rostbefalls nicht mehr wasserdicht“, so Göbel weiter. Die Ergebnisse der Kontrollen werden im Zentralcomputer der Hafenstaaten festgehalten. „So wird sofort registriert, welches Schiff länger nicht kontrolliert wurde“, sagt Göbel. Auf der Mängelliste ganz oben stehen immer wieder Schiffe aus Malta, Zypern, Panama, St. Vincent und der Türkei. dpa

Ein besonderes Augenmerk gelte bei den Inspektionen den Fährschiffen. „Alle sechs Monate werden ausländische Fährschiffe überprüft“, so Göbel. „Und nach dem Fährunglück der “Estonia“ hat das Verkehrministerium in Bonn uns zudem angewiesen, bei Sonderkontrollen die Funktionsfähigkeit der Entladeklappen zu überprüfen“. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen