: Sechs Zentner tote Fische in der Ems
■ Späte Opfer einer Phosphor-Bombe aus dem Weltkrieg / Badeverbot
Bei dem Fischsterben in der Ems bei Listrup, südlich von Lingen, sind etwa sechs Zentner Fische verendet. Die Behörden vermuten, daß im Fluß festgestelltes Phosphor Auslöser des Tiersterbens ist. Das weiße Phosphor war im Zweiten Weltkrieg als Kampfstoff eingesetzt worden. Er ist vor allem in gelöster Form hochgiftig. Am Sonntag wurden bei Listrup keine neuen toten Fische mehr entdeckt. Zur Klärung der genauen Todesursache wurden tiefgefrorene Fischkadaver in das staatliche Fischuntersuchungsamt nach Cuxhaven gebracht.
Taucher hatten am Samstag eine Granate vom Grund der Ems bei Holsten geborgen. Dabei handelte es sich um eine Granate vom Kaliber 7,5 Zentimeter, die im Zweiten Weltkrieg von der britischen Armee verwendet worden war. Zeugenaussagen zufolge hat die britische Armee 1945 tonnenweise Kampfmittel in die Ems gekippt. Die Suche nach weiteren Granaten soll heute fortgesetzt werden.
Gestern wurden etwa 15 Kilometer stromabwärts von Listrup auch bei Lingen in der Ems „einige tote Fische entdeckt“, teilte ein
Sprecher der Feuerwehr weiter mit. Es werde aber davon ausgegangen, daß diese Tiere „uns in Listrup durch die Lappen gegangen sind“. Feuerwehr und Wasserschutzpolizei seien vor Ort.
Im Bereich Listrup besteht ein Angel- und Badeverbot, das über Rundfunk und Lautsprecher bekannt gegeben wurde.
Experten waren bei dem am Freitag entdeckten Fischsterben zunächst davon ausgegangen, daß einen Zusammenhang zwischen dem Fischsterben und dem geringen Sauerstoffgehalt im Flußwasser gebe.
dpa
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