WAS MACHT EIGENTLICH ...… Peter Raue? : Schwurbeln
Sie kennen doch Peter Raue: 2004 zum „Mister MoMA“ geadelt, ist der Mann mit der Fliege auf dem besten Wege zum „Mister Met“. Als Vorsitzender des „Vereins der Freunde der neuen Nationalgalerie“ hat er wieder dafür gesorgt, dass ein großes New Yorker Museum während der Sanierung seine Werke in Berlin zwischenlagert.
Aber Häme ist hier fehl am Platz: Natürlich sind die Courbets, Manets und Gaugins aus dem Metropolitan Museum of Art ein Gewinn für die Stadt und Raue gebührt dafür Dank. Andererseits: Wenn der Mann den Mund aufmacht, sollten Feingeister in Deckung gehen. Als Medienanwalt (der Bild-Chef Kai Diekmann im „Penis-Prozess“ gegen die taz vertrat) ist Raue ein Mann mit schneller Zunge – und einer, der sich unendlich gerne reden hört.
Gestern, anlässlich der „Met“-Schau, gab er eine Kostprobe im Berliner Inforadio. „Großartig“, „grandios“, „wunderbar“, lobte er seinen Coup: „Da wird man verrückt vor Schönheit.“ Die großartigste Feststellung, die Raue zu treffen in der Lage war, lautete aber wie folgt: „Das 19. Jahrhundert ist der door opener ins 20. Jahrhundert.“ Genau: „Das 19. Jahrhundert ist der door opener ins 20. Jahrhundert.“ Wollen Sie’s nochmal lesen? Wirklich nicht?
Sagen wollte Raue, dass die ollen Franzosen auch schon ein bisserl modern waren und sich deshalb nicht mit Mies van der Rohes Gebäude stoßen. Aber ein Jahrhundert als Türöffner für das folgende Jahrhundert zu bezeichnen, ist wirklich grandioses Geschwätz. Genug gelästert, die Tür ist auf. Rein zu den schönen Franzosen. CLP FOTO: AP