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Schwierige Suche nach Senatoren

■ Hamburgs FDP quält sich mit der Besetzung der Wirtschaftsbehörde / FDP–Frauen sind verärgert

Aus Hamburg Axel Kintzinger

Das Personenkarussel für den neu zu besetzenden SPD/FDP–Senat in Hamburg dreht sich immer schneller. Besondere Mühe bereitet es dabei der FDP, eine geeignete Person für die Leitung der Wirtschaftsbehörde zu finden. FDP–Fraktions–Chef Wilhelm Rahlfs, der sich auf diesen Posten drängte, gilt auch in den eigenen Reihen als nicht sonderlich qualifiziert. Mehr als ein Dutzend Namen sind in den vergangenen Tagen genannt worden - ohne Ergebnis. Besonderen Ärger bereiten derzeit die FDP–Frauen ihrer Partei. Sie fühlen sich betrogen: „Die FDP hat die Verkleinerung des Senats auf Kosten der Frauen erreicht“, beklagte sich die stellvertretende Landesvorsitzende Meta Stölken gegenüber der taz. Auch sie pocht auf einen Senatorenposten - den der Kultur– und Wissenschaftsbehörde. Dieser Platz ist jedoch bereits von Parteichef Ingo von Münch besetzt. Trouble gibt es auch bei den Hamburger Sozialdemokraten: Sie kommen zu keiner Entscheidung darüber, wer den unbeliebten Posten des Innensenators übernehmen sol. Nachdem sich SPD– Hardliner Alfons Pawelczyk von diesem Posten zurückgezogen hat, mag sich keiner auf diesem „Schleudersitz“ (v. Münch) niederlassen. Im Gespräch ist momentan der jetzige Wirtschaftssenator Volker Lange. Der dem rechten SPD–Lager zugerechnete Lange vertritt jedoch schon heute eine eher harte Linie gegenüber dem Hamburger Dauerthema Hafenstraße und stünde somit als Innensenator konträr zu den Bemühungen von Bürgermeister Klaus von Dohnanyi. Anfang nächster Woche wollen die Sozialdemokraten sich darauf einigen, wen sie an die Spitze dieser schwierigen Behörde plazieren.

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