: Schweröl abgesaugt
■ In Puerto Rico laufen die Reinigungsarbeiten nach Tankerunfall
San Juan (AP) – Nach dem schweren Ölunfall vor der Küste Puerto Ricos laufen die Reinigungs- und Schadensbegrenzungsarbeiten in dem stark vom Fremdenverkehr abhängigen Gebiet um San Juan auf Hochtouren. Von den 5,7 Millionen Litern schweren Heizöls des havarierten Schubleichters „Morris Berman“, von denen rund die Hälfte ins Meer gelaufen ist, waren nach Aussagen der Behörden 1,9 Millionen Liter von Bergungsschiffen abgesaugt worden. Dennoch rechnete die US-Küstenwache damit, daß die Reinigung des Wassers und der Strände mindestens drei Wochen dauern werde.
Ein Stahlseil zwischen dem Tanker und einem Schlepper war am Freitag abend gerissen, und die stürmische See hatte das Schiff vor dem Hafen San Juans auf ein Riff getrieben. Dabei wurden mindestens zwei Ölkammern leckgeschlagen, so daß über 2,8 Millionen Liter Öl ins Meer flossen. Davon waren bis Sonntag nachmittag 400.000 Liter aufgefangen worden. 1,5 Millionen Liter wurden im selben Zeitraum von einem anderen Leichter aus den Tanks des Havaristen gepumpt. Trotzdem floß noch weiteres Öl ins Meer.
Den relativ zügigen Fortgang der Reinigungsarbeiten haben die örtlichen Behörden dem Umstand zu verdanken, daß sich das meiste Bergungsgerät bereits vor Ort befand, als sich das Unglück ereignete. San Juan ist einer von 19 Orten, die wegen ihrer strategischen Lage per Gesetz verpflichtet sind, Gerät zur Bekämpfung von Ölunfällen immer bereitzuhalten.
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