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Schweres Flugzeugunglück in MadridNur 19 Passagiere haben überlebt

153 Menschen sterben, als eine MD-80 der Spanair auf dem Flughafen von Madrid beim Start Feuer fängt, über die Rollbahn hinausschießt und explodiert. An Bord sollen auch vier Deutsche gewesen sein.

"Ich habe einen Kilometer verbranntes Land und wenige ganze Stücke des Rumpfes gesehen", so ein Flughafenmitarbeiter. "Es ist alles Zerstörung." Bild: dpa

MADRID ap/afp Die Flugzeugkatastrophe in Madrid hat 153 Menschen das Leben gekostet. Lediglich 19 Insassen hätten das Unglück überlebt, teilte die spanische Entwicklungsministerin Magdalena Alvarez am späten Mittwochabend auf einer Pressekonferenz mit. Einige der Verletzten befänden sich in kritischem Zustand. Die Flugschreiber seien inzwischen geborgen worden. Nach Angaben der Fluggesellschaft Spanair befanden sich an Bord der verunglückten MD-80 insgesamt 172 Menschen.

Die Passagiermaschine war beim Start zur Urlauberinsel Gran Canaria verunglückt. Eingecheckt hatten auch sieben Personen mit einem Lufthansa-Ticket, vier von ihnen seien aus Deutschland gekommen. Über ihr Schicksal war zunächst nichts bekannt. Spanair ist innerhalb der Star Alliance ein Kooperationspartner der Lufthansa.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte am Donnerstagmorgen, Mitarbeiter der deutschen Botschaft bemühten sich vor Ort um Aufklärung. Die Bundesregierung habe Spanien die Unterstützung deutscher Experten für die Identifzierung von Leichen angeboten. Spanien habe das Angebot angenommen.

Auf der Website der Spanair wurden unterdessen die Namen der Menschen an Bord veröffentlicht, nicht aber deren Nationalität. Demnach waren unter den Passagieren auch 20 Kinder und zwei Babys. Nach Angaben des schwedischen Außenministeriums befanden sich zwei Schweden in der Unglücksmaschine. Einer liege im Krankenhaus, der andere werde vermisst.

Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero brach nach der Katastrophe seinen Urlaub in Südspanien ab und eilte zum Madrider Flughafen und anschließend zum Kongresszentrum, das als provisorische Leichenhalle diente. Zapatero sprach von einer Tragödie. Am Kongresszentrum trafen unter Polizeieskorte zahlreiche Leichenwagen ein. Angehörige von Passagieren und Besatzungsmitgliedern wurden abgeschirmt von der Öffentlichkeit in einen Warteraum gebracht.

Ein Mitarbeiter der Rettungsdienste erklärte, die Lage am Absturzort sei katastrophal. "Ich habe einen Kilometer verbranntes Land und wenige ganze Stücke des Rumpfes gesehen", sagte Pablo Albella. "Es ist alles Zerstörung."

Die Ursache für das Unglück ist noch unklar. Die Flugschreiber der verunglückten Maschine wurden zur Untersuchung der Justiz übergeben. Medienberichten zufolge hatte nach dem Start des Flugzeugs eines der Triebwerke Feuer gefangen. Bei einer Notlandung soll das Flugzeug dann über die Rollbahn hinausgeschossen sein.

Vor dem Start des Flugzeugs gab es offenbar technische Probleme. Der Pilot der Maschine habe vor dem Abheben Probleme mit einem Temperatur-Messgerät am Äußeren des Flugzeugs gemeldet, berichtete die Nachrichtenagentur Europa Press. Der Defekt sei jedoch vor dem Start behoben worden. Die spanische Infrastrukturministerin Magdalena Alvarez sagte, das Flugzeug sei wegen eines technischen Problems mit einer Stunde Verspätung gestartet. Die Maschine sei bereits auf dem Weg zum Rollfeld gewesen und dann noch einmal umgekehrt. Der US-Flugzeugbauer Boeing, in dessen Besitz McDonnell Douglas seit 1997 ist, bot den spanischen Ermittlern technische Unterstützung an.

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1 Kommentar

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  • R
    Ratzo

    Ich weiß nicht, wieso auch die von mir hochgeschätzte Taz bei dieser Panickmache mit den anwesenden Deutschen mitzieht. Wobei die Süddeutsche mit dem Ausdruck "Der Flug war auch aus Deutschland buchbar" natürlich völlig den Vogel abschoss; aber nichtsdestotrotz: der Crash war ein Unfall, Unfälle passieren jeden Tag, und das einzige, was mit so einer Aussage erreicht werden soll, ist die Sonderstellung einer Nation irgendwo zu beziehen, um irgendwas interessanter zu machen; und da braucht man mir auch nichts von Informationen für die Betroffenen zu erzählen, denn die wissen sowieso mehr