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■ Schwere Zeiten für die Nähmaschinenhersteller Pfaff und Singer in Kaiserslautern, Karlsruhe und New York

Das Nähen geht derzeit eher rückwärts: Nachdem der Nähmaschinenhersteller Pfaff letzte Woche vor dem Amtsgericht Kaiserslautern seine Zahlungsunfähigkeit erklärt hat, melden jetzt auch zwei mit Pfaff verwandte Unternehmen Konkurs an: Die chinesisch-amerikanische Mutterfirma Singer in New York und die der Pfaff AG gehörende Singer GmbH in Karlsruhe.

Als Grund für ihre Pleite gibt die Mutterfirma einen Mangel an Liquidität an, der durch den Kauf der Pfaff AG vor zwei Jahren entstanden sei. Zudem habe Singer für einen Teil der Schulden von Pfaff Garantien übernommen, die wegen des Konkurses der deutschen Tochter nun wahrscheinlich in Anspruch genommen werden müssten, hieß es gestern in New York.

Durch das Konkursverfahren hofft das Unternehmen, zunächst eine Restrukturierung möglich zu machen und danach als führender Hersteller auf die Märkte Asiens, Südeuropas, Mexikos und der Karibik zurückzukehren. Mit den Gläubigern hat Singer nach eigenen Angaben eine Vereinbarung getroffen, die die Finanzierung dieser Restrukturierung erlaube.

Die Pfaff-Tochter Singer GmbH Karlsruhe ist für die Pensionszahlungen an rund 1.250 frühere Singer-Mitarbeiter zuständig. Nur vier Tage nach der Pfaff AG, die annähernd 100 Prozent ihrer Anteile hält, hatte Singer beim Amtsgericht Karlsruhe Konkurs erklärt. Für die Muttergesellschaft in Kaiserslautern scheint es hingegen Hoffnung zu geben: Insolvenzverwalter Robert Wieschemann will schon kommende Woche einen „Rettungsplan“ vorlegen. kk, Foto: Noel Mataff

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