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Schweizer werben gegen MinaretteSchön einfach, schön blöd

Die Werbe-Kampagnen Alexander Segerts in der Schweiz sind umstritten. Jetzt werben rechte Populisten mit seiner Hilfe gegen den Bau von Minaretten.

Da macht nicht nur die Kuh große Augen: Plakat Segers' in der Schweiz. Bild: reuters

ZÜRICH taz | So viele Emails hat Adel Abdel-Latif seit Jahren nicht in seinem Postfach gefunden. Das letzte Mal vielleicht, als er zum schönsten Schweizer des Jahres gekürt wurde, das war 1996. Oder kurze Zeit später, als er in der ARD-Serie "Marienhof" mitspielte. Inzwischen arbeitet der 38-Jährige als Radiologe in Basel, und wenn ihm fremde Personen Emails schreiben, dann ist es keine Fanpost, sondern hat neuerdings einen anderen Grund.

Abdel-Latif stammt väterlicherseits aus Ägypten und ist gläubiger Muslim. Er betet täglich, besucht Gebetshäuser und hat viel Kontakt zu anderen Schweizer Muslimen. In den mehr als 200 Emails, die er in den letzten Tagen bekommen hat, versichern ihm unbekannte Menschen etwas, woran er bisher nicht die geringsten Zweifel hatte: dass er als Muslim in der Schweiz willkommen sei.

Der Grund für die überraschenden Zuschriften sind die Plakate der Anti-Minarett-Initiative. Seit Ende Oktober blickt eine verängstigt aussehende Frau in Burka von Schweizer Werbeflächen, hinter ihr durchbohren raketenähnliche Minaretttürme ein rotes Schweizer Kreuz. Darunter prangt ein fettes "Stopp". Das Ziel der Kampagne ist ein grundsätzliches Verbot von Minaretten in der Schweiz. Hinter dem Vorstoß stehen Mitglieder der rechtspopulistischen Schweizer Volkspartei (SVP), der stärksten politischen Kraft des Landes, und der religiös-orientierten Eidgenössischen Demokratischen Union (EDU).

Schon bevor die Plakate überhaupt hingen, fegte ein Sturm der Entrüstung durch die Schweiz. Verlage diskutierten einen Boykott, die Stadtverwaltungen von Basel, Lausanne und Fribourg verboten die Plakate wegen rassistischer Inhalte und ein Vertreter der UN-Menschenrechtskommission äußerte sich empört über die "erschreckende Plakatkampagne". Selbstverständlich habe er bewusst ein aussagekräftiges Plakat ausgesucht, sagt Ulrich Schlüer, SVP-Nationalrat und Geschäftsführer der Anti-Minarett-Initiative im Gespräch mit der taz. Das Plakat würde genau zum Ausdruck bringen, was die Initiative wolle. Die erhöhte Aufmerksamkeit wertet er als Zeichen dafür, wie gelungen das Plakat sei. "Rassistisch? Das ist doch Unsinn," sagt Schlüer.

Abdel-Latif fühlt sich als Muslim durch die Plakate eindeutig diskriminiert. Wenn er über die Kampagne redet, wird seine Stimme emotional. Zwar traut er seinen Mitbürgern nicht zu, dass sie auf solch plumpe Propaganda hereinfallen, trotzdem findet er die Kampagne gefährlich. "Sie erinnert mich stark an nationalsozialistisches Gedankengut", sagt er. Außerdem würden die Plakate lügen. In der Schweiz fände man keine einzige Frau, die eine Burka trägt. Und die raketenförmigen Minarette suggerierten, dass alle Muslime kriminell und kriegerisch seien. Der gleichen Meinung ist auch die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus. Die Kampagne diffamiere die friedliche, muslimische Bevölkerung und habe das Potenzial, den öffentlichen Frieden zu stören, heißt es.

Wer also denkt sich eine solche Kampagne aus? Es ist Alexander Segert, 43 Jahre alt und gebürtiger Deutscher. Seit 14 Jahren macht er Werbung und Rhetorik-Coaching für die SVP, seit sieben Jahren ist er Chef der SVP-nahen Werbeagentur Goal. Er ist in Hamburg aufgewachsen, hat in Konstanz Germanistik und Geschichte studiert und ist dann zum Arbeiten in die Schweiz gegangen. Wie kommt einer, der selbst Ausländer ist, dazu, sich ausländerfeindliche Kampagnen auszudenken? Leider kann man Alexander Segert das nicht persönlich fragen, denn seit Kurzem ist er für Journalisten nicht mehr zu sprechen. Zur Minarett-Initiative äußere sich ihr Chef nicht, sagt eine Mitarbeiterin bei Goal. Alexander Segert ist aus der Öffentlichkeit verschwunden. Das erstaunt, denn bisher war er alles andere als medienscheu.

Noch vor Kurzem lächelte der schlanke Mann mit Brille von diversen Pressefotos. Anlass war ein neuer Kalender, der eine Auswahl der erfolgreichsten SVP-Plakate zeigt. Bereitwillig erklärte Segert in Interviews sein Erfolgsrezept: "Kiss - Keep it simple an stupid" (Halte es einfach und blöd).

Segert präsentiert sich als professioneller PR-Stratege, dem es rein um beruflichen Erfolg gehe. Dass er den hat, steht außer Frage: Keine anderer Werber erregt so viel Aufmerksamkeit in der Schweiz wie er. Kein anderes Plakat wird bereits vor Erscheinen so oft abgedruckt wie seins. Kürzlich ließ Segert verlauten, er würde "wahnsinnig gern auch linke Politikwerbung machen". Abgesehen davon, dass er wohl kaum einen Auftraggeber finden würde, ist das aber völlig unglaubwürdig. Segert ist schon lange aktiv in der rechten Szene in der Schweiz. In den 90er-Jahren war er Mitglied der rechten Psychosekte VPM, später hat er für mehrere rechte Publikationen geschrieben, vor allem für die erzkonservative Zeitung Schweizerzeit. Sein Chef dort war Ulrich Schlüer, der jetzt die Anti-Minarett-Initiative mitgegründet hat.

Das Plakat mit der verschleierten Frau und den Raketen-Minaretten ist nicht das erste, das Segert mithilfe seines Kiss-Rezepts entworfen hat. Für eine Ausweisung krimineller Ausländer beispielsweise warb die SVP mit einem Plakat, das der deutschen NPD so gut gefiel, dass sie es gleich kopierte. Abgebildet sind weiße Schäfchen, die ein schwarzes Schäfchen über die Landesgrenze schubsen. Die nahe liegende Assoziation: Hellhäutige Schweizer müssen sich gegen dunkelhäutige Zuwanderer wehren.

Diese rassistische Botschaft bestritten die Verantwortlichen zwar, legten aber kurz darauf mit einem neuen Motiv nach: Auf einem Plakat gegen Einbürgerungen greifen dunkelhäutige Hände von allen Seiten nach Schweizer Pässen. Auch gegen die EU wurde mit riesigen Raben Stimmung gemacht, die mit ihren Schnäbeln auf die kleine Schweiz einhacken. Vor jedem Urnengang provozieren die Plakate von Goal aufs Neue, das Prinzip ist immer das gleiche: Mit rassistischer Symbolik wird Angst vor Überfremdung geschürt. Dabei scheint Segert keine Geschmacklosigkeit zu viel zu sein. Als "Rattenwerber" wurde er deshalb in den Medien schon bezeichnet. Dem Tagesanzeiger sagte er, Tabus gebe es für ihn fast keine. Als Deutscher würde er auch, so gewünscht, eine Kampagne konzipieren mit dem Slogan "Deutsche raus!"

So viel Empörung wie die Anti-Minarett-Kampagne hat Segert allerdings bisher mit keinem seiner Plakate ausgelöst. Offenbar ist die Provokation nun sogar einigen SVP-Anhängern zu viel. Erstaunt bemerkte Abdel-Latif, der durch seine Wahl zum Mister Schweiz zu einer öffentlichen Person geworden ist, von wem er die vielen freundlichen Emails bekommen hatte. Jede Vierte war von einem SVP-Mitglied unterzeichnet. "Ich möchte mich eindeutig von der Kampagne distanzieren", las er immer wieder. Einige schrieben sogar "Ich schäme mich als SVP-Mitglied für diese Plakate."

Selbst auf höherer politischer Ebene werden nun Zweifel laut. Der ehemalige SVP-Präsident Ueli Maurer denkt öffentlich darüber nach, die Initiative abzulehnen, weil sie ein falsches Signal setze. Und der Thurgauer SVP-Nationalrat Peter Spuhler warnt vor negativen Folgen der Initiative auf die Schweizer Wirtschaft. Wie im Streit über die Mohammed-Karikaturen könne es zu Boykotts kommen, fürchtet er.

Alexander Segert hingegen scheint die allgemeine Aufregung erst richtig anzuspornen. Seit einigen Tagen hat die Anti-Minarett-Initiative online ein Computerspiel geschaltet mit dem Namen "Minarett-Attack", entworfen von der Werbeagentur Goal. An Niveaulosigkeit übertrifft es die Plakate bei Weitem. Im Vordergrund sieht man Schweizer Häuser, Brücken, Kirchtürme, dahinter erhebt sich das Matterhorn, auf seinem Gipfel weht eine Schweizer Fahne. Startet man das Spiel, wachsen überall Minarette aus dem Boden. Auf den Balkonen erscheinen Muezzine und rufen laut. Als Spieler soll man nun so viele Muezzine wie möglich so schnell wie möglich abschießen. Gewinnen kann man das Spiel nicht. Stattdessen erscheint ein Fenster: Game Over. "Die Schweiz ist voller Minarette. Damit das nicht passiert: Am 29. November ja zur Minarettsverbotsinitiative."

Tatsächlich stehen in der Schweiz bisher nur vier Minarette, Muezzine gibt es keinen einzigen. Bisher entscheidet die zuständige Baubehörde im individuellen Fall, ob ein Minarett gebaut werden darf oder nicht. Und voraussichtlich wird das auch so bleiben. Denn aktuellen Umfragen zufolge wird die Initiative am 29. November scheitern. "Warten wir ab", sagt dazu Mitinitiator Ulrich Schlüer. "Die Initiative hat keine Chance", sagt Abdel-Latif, "mit der Kampagne hat sich die SVP ins eigene Bein geschossen." Sein volles Postfach weist jedenfalls stark darauf hin.

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28 Kommentare

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  • P
    pinetop

    @ Skadorasch

    hmm, kulturalistischer Rassismus, da haben Sie aber schön formuliert.

    Ich bin geprägt durch die Aufklärung und die individuelle Freiheit ist für mich der höchste Wert. Und dieses Recht, das ich in Anspruch nehme, gilt selbstverständlich für jeden Menschen. Der Islam, weniger eine der Spiritalität verpflichtete Religion, sondern vielmehr eine archaische Herrschaftsform fordert den Tod jener Menschen, die den Islam verlassen haben. Man muss kein Demokrat sein, sondern nur ein Mensch mit Charakter, um diese Ungeheuerlichkeit zu verurteilen.

    Wenn Sie, als Gegner des "kulturalistischen Rassismus" alle Kulturen gleich einschätzen, dann verweigern Sie jenen Menschen, die individuelle Menschenrechte für sich verlangen, wie jene Menschen die küzlich im Iran wegen Atheismus hingerichtet wurden, grundsätzlich den Respekt. Ihre Auffassung ist: Ihr meine Freunde aus der dritten Welt seid an eure Kultur gekettet und Menschenrechte stehen euch nicht zu.

    Sie, Skadorasch, gehören zu den wahren Rassisten der Gegenwart.

  • B
    Bernd

    @ Autorin Paula Scheidt:

     

    Ihr "taz" Artikel hat verblüffende "Ähnlichkeiten" mit einem früher veröffentlichtem Beitrag (am 13.10.2009) der Schweizer Zeitung "Tagesanzeiger".

     

    link: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Der-Mann-hinter-dem-MinarettPlakat-taucht-unter/story/25007358

     

    Zitat aus dem Schweizer Tageanzeiger:

     

    "Rezept: Simpel und stupid

    Segert umschreibt sein Erfolgsrezept mit der Formel Kiss: «Keep it simple and stupid.» (Halte es einfach und blöd.)

     

    ---------

  • B
    Bernd

    @Autorin Paula Scheidt: schlampig recherchiert oder Absicht ?

     

    das K-I-S-S Prinzip haben Sie falsch zitiert !

     

    Es heißt, "Keep it simple, stupid". Selbst im ausführlichen Wikipedia Artikel wird auf die Verwechslung (and stupid) eingegangen.

    Wikipedia sollte nicht Referenz (z.B. falscher Vorname "Wilhelm" von Verteidungsminister - Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg - ) sein, aber es bewahrt vor den gröbsten Schnitzern.

     

    The KISS principle: KISS is a bacronym for the empirical principle "Keep it simple, stupid"

    ----

    http://en.wikipedia.org/wiki/KISS_principle

     

    und Korrektur eines falschen Wikipedia Eintrages über Minister zu Guttenberg bei SPIEGEL online:

     

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,606912,00.html

  • A
    aso

    @ Robert:

    „...Islamphobie ist wie Arachnophobie eine psychische Störung. Eine solche Störung lässt sich heilen indem man sich mal mit dem Thema auseinandersetzt...“:

     

    Nun ist es aber leider so, daß, wenn man sich mit dem Gegenstand der Phobie, also dem Islam auseinandersetzt, die „Phobie“ immer stärker wird...

    Ganz übel wird es, wenn man im Verlauf der Recherche versucht zu differenzieren zwischen

    -Feindlichkeit, -Phobie und -Kritik.

    Man gerät ungewarnt auf Seiten wie „Pi“, und ähnliche, auf denen so getan wird, als sei der Islam gar nicht so friedlich.

    Will man dies überprüfen, gerät man, kaum zu glauben , tatsächlich an Koranverse mit Inhalten wie:

    „...tötet sie (die Nichtmuslime)...“.

    Womit sich dann jeder angesprochen fühlen kann, der Nichtmuslim ist.

    Vor allem, wenn man sich erinnert, wie die Attentäter jüngst in Mumbai dies in die Tat umsetzten.

    Dies ist durchaus geeignet Angst im Sinne einer Phobie auszulösen.

     

    Deshalb wäre es doch ein toller Kompromißvorschlag, wenn es zwei Koran-Versionen gäbe:

    einen wie gehabt für Muslime, und einen für Nichtmuslime, in denen die Gewaltsuren gegen Nichtmuslime geschwärzt sind, oder ganz wegfallen,

    damit diese nicht angstauslösend falsch interpretiert werden können...

  • S
    Skadorasch^

    Der kulturalistische Rassismus ist in Europa allgegenwärtig!

    Ersetzen wir das schöne Wort Rasse mal mit Kultur und schwupps kann man wieder Gruppen ausschliessen und unterdrücken wie es vor einiger Zeit schon im Gange war.

    Außerdem ersetzen wir genetischen Mangel mal schnell mit Kulturdefizit und schwupps raus mit dem Mopp!

     

    Wer beansprucht hier bitte die Hegemonie der Moral und Werte? Anscheinend doch nicht die Muslime...wohl eher Rechter Rassisten Pack...

     

    Demnächst gibts ein Kaffekränzchen

    da laden wir alle Pseudo Islamkritiker ein und jeder Hobbyislamkritiker darf auch kommen ;-)

    Ich freu mich schon drauf...

     

    Aufklärung/Humanismus ... das waren noch schöne Zeiten ...

  • VV
    Volker Vonssen

    Der Vergleich der taz mit den raketenähnlichen Minaretten auf dem Plakat ist korrekt. Hier ein Zitat aus einer Rede des türkischen Ministerpräsidenten Herrn Erdogan: "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unserer Helme und die Gläubigen unsere Soldaten." Ich glaube, dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

  • R
    Robert

    Islamphobie ist wie Arachnophobie eine psychische Störung. Eine solche Störung lässt sich heilen indem man sich mal mit dem Thema auseinandersetzt. Einige Leute hier scheinen sich nie mit ihrer eigenen Religion auseinandergesetzt zu haben, geschweige denn mit dem Islam.

    1. Wird in der Bibel (Altes Testament) auch zum Töten von Ungläubigen aufgerufen.

    2. Spielt es keine Rolle ob der Koran und die Bibel dazu auffordern. Katholiken z.B. beziehen sich nur auf das neue Testament also nicht auf die ganze Bibel. Genau so gibt es auch Moslems, die nicht jeden Scheiss der im Koran steht auch glauben oder umsetzen. Es gibt nicht einen einzigen Islam...

    Es gibt 3.2 Millionen Moslems in Deutschland. Glaubt ihr 3.2 Millionen Leute laufen rum und töten jeden Ungläubigen :D

    Könnt ihr die Realität überhaupt noch wahrnehmen?

  • HA
    Heinz Armin

    Viel zu viele waschechte Rassisten springen doch trittbrettfahrend auf den Zug der (teils gerechtfertigten) Islamkritik auf. Kritik muss aber auf Basis des Respekts stattfinden, im Rahmen des guten Geschmacks bleiben und darf vor allem nicht die Grenze zur Hetze überschreiten.

    Dieses Plakat geht auf jeden Fall gar nicht, ich hoffe die Schweizer werden das Minarett-Verbot mit großer Mehrheit ablehnen!

  • T
    türkisch-moslemisch

    da hat doch einer das keep-it-simple-and-stupid-prinzip verstanden und schreibt:

     

    "ich möchte nicht, dass inhumane und menschenfeindliche Ideologien in Europa den Fuß fassen, deswegen unterstütze ich die Kampagne in der Schweiz und drücke den Organisatoren die Daumen"

     

    so eine organisation hat doch bereits seit 2000 jahren in europa fuß gefasst und verbreitet ihre menschenfeindlichen ideologien. selbst ihr pi-fuzzies würdet nicht wollen, dass der vatikan die macht übernimmt, also die regierende macht:-)

     

    und so eine menschenverachtende ideologie hat tausenden menschen im irak das leben gekostet. so eine ideologie galt vor 50 jahren als besiegt. und genau dieselbe ideologie blüht wieder auf!

     

    menschen machen es sich besonders KISS mit ihren feindbildern. vor meinem haus stehen 4 goldene pflastersteine mit namen von 4 juden, die von nazis ermordet worden sind. ich weiß, dass das viele deutsche nicht mehr hören wollen. aber ich muss euch daran erinnern! ich habe keine lust, dass in 50 jahren dann mein name da auch geplastert wird....bloß weil ihr euch habt manipulieren lassen, zu blöd wart um eure feindbilder zu hinterfragen und dann heißt es in 50 jahren:"die stimmung war aufgebracht, menschen reagierten empfindlich. aus einer gereizten menge hat einer den ersten stein geworfen und schon lagen die läden der moslems in scherben. dass es so kommen könnte, hat niemand gewusst und nicht gewollt....daher organisieren wir einen morgenland-abendland-schüleraustausch, damit geschichte sich nicht wiederholt" ;-))))

  • AB
    alles beim Alten

    Die Frau auf dem Plakat trägt keine Burka, schließlich sind die Augen noch sichtbar. Ich glaube Niqab oder Hijab trifft es eher.

     

    Wie auch immer, wer einen Ganzkörperschleier, wie auf dem Plakat dargestellt, trägt, tut das bewußt mit allen Konsequenzen. Es gibt keinen anderen logischen Grund in unserer Gesellschaft, sich vollständig zu verhüllen und bei 30°C Handschuhe zu tragen. Im Koran gibt es keine Stelle, die eine derartige Verschleierung verlangt.

     

    Bei Minaretten bin ich etwas zwiegespalten, insbesondere, wenn man beachtet, dass sie sich aus Wachtürmen entwickelt haben. Somit sind sie direkte Überbleibsel der militärischen Expansionszeit unter Mohammed und seinen Nachfolgern. Da sie auch im Koran nicht erwähnt werden, besteht im Grunde keine religiöse Notwendigkeit.

    Andererseits gehören sie heute in ihren angestammten Regionen zum Standard der Sakralbauten wie Kirchtürme hierzulande.

    Die Frage lautet also, sind Minarette eher ein Symbol der Integration oder der Seperation. Werden sie und die Moschee in einer Form erbaut, die sich ins Umfeld einpasst, finde ich sie akzeptabel. Wendet sich die Bauweisen jedoch bewußt ab vom Umfeld, steht meines Erachtens der trennende Faktor im Vordergrund. Insbesondere wenn die Moschee nach einem Eroberer benannt wird. Dann empfinde ich Minarette als nicht akzeptabel.

  • S
    Stefan

    "Wie kommt einer, der selbst Ausländer ist, dazu, sich ausländerfeindliche Kampagnen auszudenken?"

    Leicht zurecht gebogen, die "Fakten" - aber nach dieser Logik wäre dann die taz ein Rassistenblatt, weil sie eine ausländische Partei kritisiert, oder nicht?

  • I
    iBot

    "Aus einem Buch vorgelesen, das auf über 260 Stellen zum Tod und Mord aufruft und das Nicht-Moslems die Menschlichkeit wegnimmt"

     

    wird auch jeden Sonntag in der Kirche. Nur dass es da weit mehr als 260 Stellen sind und Nicht-Moslems durch Nicht-Christen ersetzt werden. Wieso regt sich da nie jemand drüber auf?

     

    ...hm, vielleicht liegt es daran, dass jede Medaille ihre zwei Seiten hat.

  • H
    Hkay

    Es ist beängstigend, dass derartige Wahlplakate auch noch Zuspruch in der Gesellschaft finden.

    Unsere zivilisierte westliche Welt ist dabei die Moslem zu den Juden des 21. Jahrhundert zu machen.

     

    Wenn ich dann noch lese das so heftige Islamkritik nicht als Rassismus angesehen werden kann, weil der Islam keine Rasse ist, kommt mir die Kotze hoch.

     

    Dieses rechtradikale Gedankengut wird wohl nie ein Ende finden, solange es genügend Schreibtischtäter existieren die so etwas rechtfertigen und tolerieren.

     

    In Istanbul steht eine Kirche, neben einer Synagoge und einer Moschee!

    Bis heute hat sich niemand darüber beschwert.

    Warum tun wir es dann, wenn wir der zivilisierten westlichen Welt angehören?

     

    schöne Grüße an die Journalisten die vom Axel-Springer-Verlag beauftragt werden um ihr dummes Gedankengut online zu verbreiten. Weiter so!

    Ihr förder somit einen konstuktiven Dialog zwischen den einzelnen ethnischen Gruppen...

    tzzzz tzzzzz tzzzz

  • DA
    Dr. Allesklar

    Schön, dass sich die sogenannten "Islamkritiker" nun auch optisch ihren geistigen Vätern, den Nazis, annähern. So wächst zusammen, was zusammengehört. Denn wie bemerkten ein paar österreichische Neonazis so treffend an einer Hauswand: "Was unseren Vätern war der Jud/ ist unsereins die Moslembrut". Womit alles gesagt wäre.

  • KA
    KHJ aus Köln

    Erst kommt die Niederlage und dann der Sieg

     

    Egal, mit welchen Absichten dieser Plakataktion verfolgt wurden ist? Sie hat eines aber erreicht. Nie wurde über Islamismus so aufgeklärt, wie in den letzten Wochen.

     

    Zur Erinnerung:

     

    Vor einer Woche kam in der Sendung "Kontraste" (RBB) ein Beitrag, der sich mit dem Thema Frömmigkeit in Bayern, im Zusammenhang mit der CSU, auseinandersetzte. Es wurde dabei von den Autoren keine Minute ausgelassenen um sich darüber lustig und lächerlich zu machen, wie rückständig die Bayern wieder werden. Beleidigt war nach der Sendung - bisher noch keiner? Also, wenn es um den christlichen Glaube geht, darf man diskriminieren, beleidigen und gehetzt werden - auf Teufel komm raus!

     

    Ob Kirchtürme oder Minarette: Sie dürfen gnadenlos kritisiert werden, auch wenn sich dabei in der Schweiz die Löcher des Käse verschließen werden.

     

    KHJ aus Köln

  • I
    ich

    Bei allem gutem Menschenverstand,

    wie kann denn eine Religion eine Rasse sein?

    Und wie kann Kritik an einer teilweise extremistisch interpretierten/gelebten Religion Rassismus sein?

    Vielleicht mag die Autorin dies einmal näher erläutern....Solche hirnrissigen Vergleiche helfen nicht gerade, Kritiker zu überzeugen...im Gegenteil leisten sie besthenden Vorurteilen weiteren Vorschub. Aber solche Subtilitäten sind im gutmenschlichen Blindwahn nicht weiter wichtig. Ein offener Dialog mit ALLEN beteiligten würde mehr erreichen, als blindes, pauschales Veruteilen und Beleidigen des Gegenübers. Dies ist Kleinkindniveau und wird bei solchen Themen von Millionen praktiziert...Und ihr wundert euch, warum es nie zu einer für alle verträglichen Lösung kommt?

  • DB
    Doch Bernd

    Schlechte Idee mit dem Plakat. Wozu braucht die Schweiz Plakatgestalter wie den der das gemacht hat ? Mit solchen Leuten wird Intoleranz auch gefördert.

  • NB
    Nicht Bernd

    Gute Idee mit dem Plakat. Wozu brauchen WIR Minarette? Wir sollten Intoleranz nicht auch noch fördern.

  • B
    Bildinterpretation

    Ich finde nicht, daß die Frau verängstigt aussieht, sondern eher beängstigend, wie eine "Terroristin", und das Minarett hinter ihrem Rücken könnte fast ein geschultertes Gewehr sein.

  • M
    Martin

    Rassismus auf WELT.de! Man beachte das Foto mit den Schwarzen im Zusammenhang mit der Überschrift:

     

    http://www.welt.de/politik/ausland/article5254001/Bevoelkerungswachstum-zerstoert-das-Weltklima.html

     

    hat zwar nichts zu tun mit diesem taz-artikel, aber vielleicht möchte die taz ja was zu diesem ungeheuerlichen hetzer-artikel auf WELT.de sagen...

  • A
    atypixx

    Alles, was auf Schlagwortumfang eingestampft wird, kann als "Schön einfach, schön blöd" bezeichnet werden, egal aus welcher Ecke es kommt.

  • K
    Korrektur

    Die Psychosekte heißt nicht VMP sondern "VPM".

  • G
    GrafZahl

    Ich finde nicht unbedingt, dass die Frau in der Burka verängstigt schaut. Der Blick hat eher etwas finsteres...

    Ansonsten: so richtig aktuell ist der Artikel -scheint mir- nicht mehr, der Spiegel hat einen quasi inhaltsgleichen Artikel bereits vor 2 Wochen veröffentlicht.

  • E
    end.the.occupation

    >> Verlage diskutierten einen Boykott, die Stadtverwaltungen von Basel, Lausanne und Fribourg verboten die Plakate wegen rassistischer Inhalte und ein Vertreter der UN-Menschenrechtskommission äußerte sich empört über die "erschreckende Plakatkampagne".

     

    Nicht so die taz-Bildredaktion, die kein Klischee auslässt um Angst und Hass zu schüren.

  • CM
    Christoph Melke

    Der Islam ist keine Rasse, somit ist die Bezeichnung Rassismus für Islamkritik einfach völlig sinnlos und polemisch.

     

    Es ist auch sehr merkwürdig, dass man sich über ein demokratisches Verfahren in der Schweiz aufregt, der Zustand aber, dass in den Moscheen aus einem Buch vorgelesen wird, das auf über 260 Stellen zum Tod und Mord aufruft und das Nicht-Moslems die Menschlichkeit wegnimmt, das man sich über so ein Buch nicht aufregt, ist für mich einfach unbegreiflich.

     

    Ich möchte nicht, dass inhumane und menschenfeindliche Ideologien in Europa den Fuß fassen, deswegen unterstütze ich die Kampagne in der Schweiz und drücke den Organisatoren die Daumen.

  • W
    W.B.

    Das KISS-Prinzip "keep it simple and stupid" gibt es bereits lange und ist in der Werbung (eigentlich) allgegenwärtig - und mit Sicherheit nicht dem Hr. Segert "seins" ...

  • CC
    Cajun Coyote

    Mag sein, dass die Initiative keine Chance hat.

     

    Doch damit kein anderer Eindruck entsteht und nicht auch hier der Briefkasten voll wird, hat die taz die Kommentarfunktion vorsichtshalber abgestellt.

  • M
    myrna

    wenn sich die rechten auf die art selbst verarschen ist das weit weniger gefährlich, als wenn in deutschland rechte aller entsprechenden fraktionen was von leitkultur faseln und damit geistig etwas träge menschen dazu verleiten, dass da ja schon was dran sein könnte.