: Schweiz von den Nazis vergoldet
■ 390 Millionen Dollar in Gold erhalten
Berlin (taz) – Pünktlich zu Beginn der Londoner Raubgold-Konferenz veröffentlichte die unabhängige Schweizer Expertenkommission „Schweiz – Zweiter Weltkrieg“ gestern einen Teilbericht. Die Schweizer Nationalbank nahm nach dem Bericht von der Reichsbank Gold im damaligen Gesamtwert von 389,2 Millionen Dollar entgegen, nach heutiger Berechnung das Zehn- bis Elffache. Die Nationalbank kaufte rund drei Viertel des Goldes, der Rest ging an Depots anderer Länder. Die Goldgeschäfte der Reichsbank mit Schweizer Geschäftsbanken waren wesentlich umfangreicher als bisher vermutet: 61,2 Millionen Dollar zum damaligen Wert, eine Summe, die dreimal über den bisherigen Schätzungen liegt. Insgesamt hat das während der Nazizeit bei Privatpersonen beschlagnahmte oder geplünderte Gold einen Wert von 146 Millionen Dollar. Tagesthema Seite 3
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
