: Schweigend gegen Friedhofschändung
■ Tausend Menschen demonstrierten in Stuttgart gegen die Verwüstung des jüdischen Friedhofs
Stuttgart (taz) - Während in Stuttgart etwa tausend Menschen auf die Straße gingen, um gegen die Verwüstung des jüdischen Friedhofs in der vergangenen Woche zu demonstrieren, wurde eine weitere Friedhofschändung bekannt. Wie die Darmstädter Polizei am Wochenende mitteilte, haben Unbekannte einen jüdischen Friedhof im südhessischen Babenhausen verwüstet. Die Täter stürzten 42 Grabmale um und beschmierten elf mit anisemitischen Parolen. Außerdem seien SS-Runen und Hakenkreuze an die Friedhofmauern gepinselt worden. Die Verwüstungen stammen vermutlich schon aus dem letzten Monat, seien aber erst jetzt bekannt geworden.
In Stuttgart hatten die Täter Grabsteine, Platten und die Aussegnungshalle in Bad Cannstadt besudelt und beschädigt. Die Aktion wurde - wie bei einem ähnlichen Fall in Tübingen zwei Wochen vorher - mit „Loge 750“ gekennzeichnet. Auf der Suche nach den Tätern tappt die Polizei noch immer im Dunkeln.
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