■ KAMPFABSTIMMUNG UM DIE GENSCHER-NACHFOLGE: Schwaetzer abgestürzt Kinkel Außenminister
Bonn (taz) — Justizminister Klaus Kinkel wird Außenminister. Damit ist die vom Parteipräsidium am Montag vorgeschlagene Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer durchgefallen. In einer Kampfabstimmung in einer gemeinsamen Sitzung von FDP-Präsidium und Fraktion erhielt Kinkel 63 Stimmen; für Schwaetzer votierten hingegen nur 25 der Anwesenden. Kinkel hatte am Nachmittag völlig überraschend seine Kandidatur angemeldet, nachdem nach der Präsidiumssitzung am Montag Schwaetzers Nominierung bereits festzustehen schien. Insbesondere in der Fraktion hatte sich Unmut über die einsame Entscheidung der Parteispitze geregt. Mehrere Abgeordnete hatten Kinkel offenbar gedrängt, sich als Außenminister zu bewerben. Auch um ein weiteres Amt Genschers gab es gestern in Bonn heftigen Streit: Sowohl die CSU als auch die FDP meldeten ihren Anspruch auf das bedeutungslose, aber wohlklingende Amt des Vizekanzlers an. SEITEN 2,3 und 12
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