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Schulische Bauernopfer

■ GEW und Lehrerverband kritisieren das neue Hamburger Schulgesetz

Lob und Tadel gab es gestern von der GEW und dem Deutschen Lehrerverband (DL) für das neue Schulgesetz, das der Senat am Dienstag beschlossen hatte. Die GEW kritisierte „aufs schärfste“ den Verzicht auf die Festlegung der Unterrichtszeit für Berufsschüler. Der Entwurf hatte vorgesehen, zwölf Wochenstunden festzuschreiben.

„Dieses Bauernopfer mußte aufgrund der viel weitreichenderen Veränderungsabsichten des Bürgermeisters erbracht werden und ist der Intervention von Wirtschaftsverbänden geschuldet“, kommentierte die GEW den Senatsbeschluß. Denn Handels- und Handwerkskammer klagen stets darüber, daß Auszubildende zu lange die Schulbank drücken, anstatt in den Betrieben zu arbeiten. Nicht akzeptabel aber findet die GEW-Vorsitzende Anna Ammon, daß die schulische Ausbildung von Berufsschülern wirtschaftlichen Interessen untergeordnet werden.

Für Henning Voscheraus Geschmack ist das Schulgesetz immer noch zu wenig leistungsorientiert. Außerdem sei nicht gewährleistet, daß die SchülerInnen den Anforderungen der Wirtschaft entsprechend ausgebildet werden.

Die Forderung nach mehr Demokratie in der Schule war dem Deutschen Lehrerverband (DL) von Anfang an ein Dorn im Auge, da sie nicht praxistauglich sei. Wenn man um die Mitwirkung der Eltern und SchülerInnen über die drittelparitätisch besetzte Schulkonferenz nicht herumkommt, dann sollten die Eltern nach Bremer Modell gesetzlich zur Mitgestaltung und zum Interesse an der Schule verpflichtet werden, so der DL-Vorsitzende Peter Braasch. Säumigen Eltern aber ein Bußgeld abzuverlangen, so weit wollte er dann doch nicht gehen. paf

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