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Schülermagazin beschlagnahmt

Nürnberg (taz) - Das Nürnberger Amtsgericht hat Ende letzter Woche die April–Ausgabe des Jugendmagazins fetzngaier beschlagnahmen lassen. Darüber hinaus wurden bei der 19jährigen presserechtlich Verantwortlichen und bei einer 17jährigen Autorin die Wohnungen durchsucht. Beanstandet wurden in dem seit vier Jahren von Nürnberger Schülern erstellten und von der Stadt Nürnberg mit Mitteln aus dem Alternativtopf geförderten Jugendmagazin ein Beitrag zum Volkszählungsboykott und ein Interview mit Mitgliedern einer autonomen Gruppe. Damit soll das Magazin mit der Auflage von 10.000 Exemplaren zu Ordnungswidrigkeiten und Straftaten aufgerufen haben. In dem Interview mit vier namentlich nicht genannten Autonomen heißt es unter anderem: „Unser Widerstand besteht nicht nur in militanten Demos, er beginnt im Alltag. Arbeit für einen Bonzen nur, wenn es unbedingt sein muß, Schwarzfahren, Ladendiebstahl in großen Geschäften, möglichst Kohle vom Staat abziehen und hier und da ein Versicherungsbetrug.“ Eine fehlende Distanzierung von illegalen Aktionen und von der RAF, sowie Allgemeinplätze autonomer Politik (“unsere Aktionen reichen von Flugblättern über Sprühaktionen bis hin zur direkten Sabotage“) begründen in dem Beschlagnahmebeschluß den Aufruf zu strafbaren Handlungen. Wolfgang Gast

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