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Archiv-Artikel

„Schrödingers Katze“

betr.: „Gurke des Tages“, taz Wahrheit vom 12. 9. 08, „Pisaniveau schockt Schrödinger“, Leserinbrief, taz vom 15. 9. 08

„Gibt es Erwin Schrödinger überhaupt, wenn niemand hinguckt?“ (Wahrheit), ist eine wundervolle Parodie auf „Schrödingers Katze“, seine Parodie auf die unerträgliche Situation, in die seine Quantenmechanik den menschlichen Verstand gebracht hat. Denn die lehrt, der Zustand eines (quantenmechanischen) Systems sei so lange grundsätzlich unbestimmt, bis er gemessen wird. Erst dann entscheide es sich für den einen oder andern Zustand. Übertragen aufs Makroskopische würde das bedeuten, ob der Zug Verspätung hat oder nicht, entscheidet sich erst, wenn er im Bahnhof einrollt, davor hat er sowohl Verspätung als auch nicht. Schrödinger hat daraus die Fabel konstruiert: Ein zerfallendes Atom (von dem man nie weiß, wann es das tut) löst einen Schussmechanismus aus, der eine Katze in einem Kasten tötet. Solange keiner nachschaut, ist die Katze in einem geheimnisvollen Zwischenzustand – sie ist weder tot noch lebendig, oder beides. GERHARD RUDOLF, Bad Homburg v. d. Höhe

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor. Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.