: Schröders Sitz wackelt
Hilden (taz) - Der Satz von Günter Schröder auf dem Metaller– Kongreß in Hamburg: „Ich bin seit über 30 Jahren Polizeibeamter. Ich habe von meinen Lehrern gelernt, daß sich 1933 nie wiederholen wird“, hat bundesweit zu Protesten geführt. Polizeibeamte drohten mit Austritt aus der Gewerkschaft, schrieben böse Briefe. Acht von zwölf GdP–Landesverbänden forderten ultimativ den Rücktritt ihres Bundesvorsitzenden oder zumindest den Verzicht auf eine erneute Kandidatur am Gewerkschaftstag, der vom 11. bis 13. November in Mannheim stattfinden wird. Schröder ist „ fest entschlossen“, den Delegierten in Mannheim seinen Auftritt beim Metaller–Kongreß zu erklären und „bedauert, daß es überhaupt zu solchen Mißverständnissen auch in der eigenen Organisation kommen konnte“. Der Gewerkschafter: „Von denen, die meinen Rücktritt fordern, war keiner in Hamburg dabei, hat keiner die ,Gestapo–Rufe und das aufgeheizte ,33 gehört.“ Den Verdacht, er habe sich vor Lappas gestellt, der den Bundestags–Untersuchungsausschuß zur Neuen Heimat mit seiner Aussageverweigerung brüskiert hatte, weist Schröder energisch zurück: „Ich gehörte von Anfang an zu den schärfsten Kritikern und Fragestellern in Sachen Neue Heimat.“ Kritisch äußert sich Schröder zu Lappas Verhalten und den Folgen: „Die totale Aussageverweigerung habe ich von Anfang an für unverschämt gehalten. Und daß er im Gewerkschafts–Mercedes zum Gefängnis fährt anstatt im Polizeiwagen, finde ich auch nicht richtig.“
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