: Schröder will nicht vorschießen
BERLIN ap/taz ■ Bundeskanzler Gerhard Schröder ist überzeugt, dass die Stiftungsinitiative der Wirtschaft die Milliardenlücke im Entschädigungsfonds „in kurzer Frist schließen“ wird. „Ich bin optimistisch, dass wir vielleicht schon am morgigen Mittwoch zu einer Lösung kommen können“, sagte er gestern nach einem Gespräch mit Spitzenvertretern der Wirtschaft in München. Heute will sich Schröder mit der Stiftungsinitiative treffen. Vorauszahlungen schloss er aus. Laut Stiftungsgesetz könne das Geld erst gezahlt werden, wenn die Wirtschaft ihren Anteil bereitstellt und die Sammelklage in den USA abgewiesen sei. Die Bundesländer haben zentrale Koordinierungsstellen für die erwartete eine Million Anfragen zur Nachweisbeschaffung für NS-Zwangsarbeiter eingerichtet. „Wir müssen die Zeit nutzen, um die Voraussetzungen für die Auszahlung zu schaffen“, sagte Lothar Evers vom Bundesverband NS-Verfolgter in Berlin. Statt nach Deutschland sollten sich die Opfer direkt an die örtlichen Partnerorganisationen der Bundesstiftung wenden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen