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Schöne Worte ohne Konsequenz

■ betr.: "Wer war vorher nicht dabei?", taz vom 10.5.90

Betr.: „Wer war nicht dabei?“, taz vom 10.5.90

Mit Sicherheit hören wir es nicht sehr oft von Regierenden, wenn Walter Momper vor dem Jüdischen Weltkongreß sehr sensibel die Rolle von breiten Schichten in der NS-Zeit beschreibt, die damals einfach weggeguckt haben. Sind dies aber nicht nur schöne Worte, die einfach konsequenzlos bleiben, wenn dieser Momper gleichzeitig den größten Rüstungskonzern, den es jemals auf deutschem Boden gegeben hat, nun mit einem pompösen Bauwerk in Berlins Mitte lotsen will. Als ob es die tödlichen Folgen der Daimler-Benz -Geschäftspolitik in vielen Ländern der Welt nicht geben würde. Mit der Rüstungsproduktion sahnen sie in vielen Ländern der Erde ab - mit dem SPD-Parteifreund Edzard Reuter an der Spitze dieses multinationalen Konzerns. Hätte Momper in den letzten Tagen, als es um den Pots-Daimler-Platz ging, doch wenigstens einmal die Rolle Daimlers in der NS-Zeit angesprochen. (...)

Heinz Kappei, AL-Basismitglied

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