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Schmücker: Spiegel prüft

Berlin (taz) - Der Spiegel prüft zur Zeit, „ob und wie“ er auf die jüngste Veröffentlichung der taz über den Mordfall Ulrich Schmücker reagiert, die eine von dem Magazin veröffentlichte „Enthüllungsstory“ über diesen Fall in Zweifel stellt. Der Spiegel hatte im September berichtet, der Berliner Verfassungsschutz sei u.a. über einen V–Mann namens Volker Weingraber in den Mordfall Schmücker verwickelt und habe von diesem „Spitzel“ sogar unmittelbar nach der Tat die Mordwaffe übergeben bekommen. Die taz hingegen hatte gestern eine schriftliche Erklärung Weingrabers zitiert, in der dieser sich vehement gegen die Darstellung des Spiegel wehrt und dem Nachrichtenmagazin „leichtsinnige und falsche Berichterstattung“ vorwirft. Dieser Erklärung zufolge müßte es sich bei der „Enthüllungsstory“, auf die der Spiegel in den letzten Monaten sehr stolz war, um eine schlichte „Ente“ handeln. In der Redaktion des Nachrichtenmagazins zeigte man sich gestern irritiert, wollte aber keinen anderen Kommentar abgeben, als daß man jetzt Reaktionen auf die Erklärung Weingrabers überlegen werde. Der Berliner Innensenat, den der als V– Mann beschuldigte Weingraber in seiner Erklärung aufgefordert hatte, richtigzustellen, daß er zu keinem Zeitpunkt für den Verfassungsschutz gearbeitet habe, wollte sich dazu nicht äußern.

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