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Schluß mit Spinnerei

■ 2. Liga: Hertha bleibt, Blau-Weiß wohl nicht

Berlin. Glücklicherweise gibt es jetzt keinen Grund mehr zum Spinnen. Die der Hertha angehängten Aufstiegsflausen hat sie in Hannover gründlich weggepustet. Mit 2:1 verlor die so hochgelobte Mannschaft beim Hannoverschen SV 96 und kehrte zurück zu ihrer aus der Vorrunde bekannten Spielweise. Statt wie in den letzten Spielen hübsche Kombinationen und pausenloses Stürmen zu zelebrieren, wurstelten die Herthaner ideenlos auf dem Platz herum. Zu aller Verwunderung schossen sie dennoch den ersten Treffer, als Iliew einen abprallenden Ball ins Tor trat.

In der zweiten Hälfte begannen die Hannoveraner, für ihr Pokal- Halbfinalspiel am Mittwoch gegen Werder Bremen zu üben. Erst mußten der Pfosten und Torwärter Junghansens Hände unter den niedersächsischen Bolzversuchen leiden, dann die ganze Hertha-Mannschaft. Innerhalb von fünf Minuten besorgten Freund und Kretzschmar zwei Tore und veranlaßten Hertha-Trainer Bernd Stange zu der erstaunlichen Aussage: »Wir sind aus dem Kreis der Aufstiegskandidaten ausgeschieden.« Zumal am nächsten Sonnabend die nächste schwere Auswärtsbegegnung beim FC St. Pauli wartet.

Die Blau-Weißen scheinen auch auf eine Entscheidung hinzuarbeiten. Durch ihre 0:1-Niederlage im Jahn-Sportpark gegen Fortuna Köln ist jetzt sogar der Relegationsplatz gefährdet; es droht der direkte Abstieg in die Amateurklasse. »Wir setzten uns vor dem Spiel zusammen und wollten über Kampf zum Spiel kommen«, faßte Trainer Wolfgang Metzler seine Eindrücke zusammen. Die tapfer aushaltenden 529 Fans hätten allerdings eine andere Zusammenfassung gegeben.

Das Spiel der beiden Abstiegskandidaten niveaulos zu nennen, wäre eine glatte Übertreibung gewesen. Damit die Feldspieler überhaupt ein Tor zustandebrachten, mußten sie auf handgreifliche Hilfe von Blau- Weiß-Torhüter Weigang zurückgreifen. Der hatte Fortunas Pfahl im Strafraum gefoult, den zur Strafe gepfiffenen Elfmeter verwandelte Seufert kurz vor der Pause. Die einzige Berliner Chance konnte Rauffmann nicht nutzen, als er frei vor dem Tor danebenschoß. Schmiernik

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