: Schlimme Realität
betr.: „Was macht eigentlich die Tierquälerin? Kätzchen einlagern“, taz vom 23. 7. 03
Wir vom Berliner Tierheim sind keine durchgeknallten Tierschützer, die zum Lachen in den Keller gehen. Im Gegenteil, wir sind taz-Leser, weil wir gern gut geschriebene Artikel lesen, vor allem wenn sie so schön ironisch sind.
Wir fragen uns allerdings, was an einer vorbestraften Tierquälerin so witzig ist, dass alle Fakten über diese Frau mit launigen Worten in Frage gestellt werden. Was ist daran so witzig, wenn diese Frau nicht nur einmal 20 Hunde und 50 Katzen in einer winzigen Wohnung gehalten hat, sie dort kaum versorgt und die paar „überlebenden“ verhökert. Was ist daran witzig, wenn junge Leute einer „netten“ Frau ihre Wohnung anvertrauen, damit sie dort Blumen gießt und die Katze betreut, und sie dieses Vertrauen damit belohnt, dass die eigene Katze auch verkauft wird (falls sie überlebt und die Wohnung ein Fall für die Komplettsanierung wird? Diese Geschichte ist kein Fall der „sommermatten“ Agenturen, sondern schlimme Realität. CAROLA RUFF, Tierheim Berlin