Schlichter Elektriker : Neumann im Wanzengate
In den letzten Monaten hat sich das CDU-nahe Anzeigenblatt Weser Report auf Bausenator Jens Eckhoff eingeschossen, im Leitkommentar wurde das Ende von Eckhoffs Karriere verkündet. Vordergründig ging es immer um die Rolle Eckhoffs in der Wanzen-Affäre. Im Hintergrund geht es um einen Machtkampf in der Bremer CDU.
Kommentar von Klaus Wolschner
Schon bei der Nachfolge für Bürgermeister Hartmut Perschau hatte Neumann deutlich auf den Innensenator Thomas Röwekamp gesetzt, bevor dann der ex-Banker Peter Gloystein gefunden wurde. In den letzten Monaten schwieg Neumann immer vielsagend, wenn Eckhoff angegriffen wurde. Offensichtlich misstraute Neumann ihm auch, als die erste Wanze gefunden wurde.
Aber Neumann verschwieg nicht nur Eckhoff, dem damaligen Fraktionsvorsitzenden, die brisante Information. Er erstattete auch keine Anzeige bei der Polizei, als die Wanze in seinem Büro identifiziert wurde.
Dieser schwere Fehler dürfte jetzt prozessentscheidend werden. Man darf gespannt sein, ob der Weser Report mit der selben Schärfe Neumann angreift, wie er Eckhoff angegriffen hat. Nur das könnte Neumann von dem Verdacht entlasten, dass er hinter dessen Kampagne steckt.