: Schleichend zur Zwangsarbeit
betr.: „Mit MoZArT gegen Arbeitslosigkeit“, taz vom 25. 4. 01
Immer wieder werden das Parlament, Gremien in den Kommunen usw. neue Modelle basteln, um die Kosten der Massenarbeitslosigkeit zu verringern. Jetzt spitzt es sich zu. Unerkannt, schleichend, fast lautlos wird die Schranke zur Zwangsarbeit geöffnet.
[...] Durch Zwangsvermittlung in geradezu beliebige Billiglohnjobs und „Verzahnung“ der armutsverwaltenden Behörden soll diesem Problem nun wirksam begegnet werden. Ich wünsche den Betroffenen, sich auf sinnstiftende Schwarzarbeit besinnen zu können. Die sie erzeugenden Programme werden ja von Haus aus geliefert.
Das alles aber ist nicht das Problem! Dass Arbeit immer noch als Ware gedacht, begriffen, gehandelt und verhandelt wird – das ist es, was das Ganze so unheilbar krank macht.
Nur weiter so in Deutschland – in Friede und Freiheit?
DIETHARD MEYER, freier Künstler, Hamburg
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