: Schlechtwetter beim Bau
■ Gewerkschaft und Arbeitgeber einig
Wenn es um die geplante Abschaffung des Schlechtwettergeldes geht, sind sich Arbeitgeber und Gewerkschafter in der Baubranche ausnahmsweise einmal einig. Am Freitag setzten sich beide Flügel zusammen und berieten über den geplanten Kahlschlag bei der Bundesanstalt für Arbeit. Ihre einschätzung: „Hier wurden mögliches Einsparvoöumen und Folgewirkung nicht ausreichend miteinander verglichen.“
Bislang zahlt das Arbeitsamt bei schlechtem Bauwetter 63 bzw. 68% des Nettolohnes an die Betriebe, die dieses Geld an ihre Arbeitnehmer weiterleiten (in Bremen arbeiten derzeit 11.000 Menschen in der Baubranche). Krankenversicherung muß der Betrieb weiter zahlen, von der Rentenversicherung zahlt das Arbeitsamt die Hälfte.
Die Alternative zum Schlechtwetter-Geld wird die Arbeitslosigkeit sein, erklären Gewerkschafter und Arbeitnehmer. Da solche Entscheidungen langfristigere Konsequenzen haben, müßte die bundesanstalt für Arbeit mit einer entsprechenden Erhöhung beim Bedarf des Arbeitslosengeldes rechnen. „Das kann für die Bundesrepublik bedeuten, daß daß 700 Mio. DM Schlechtwettergeld eingespart werden und mehr als 2. Mrd. DM Arbeitslosenunterstützung zusätzlich ausgezahlt werden müssen.“ taz
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