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„Schlechte Öko-Bilanz“

■ Mit Sperrgrundstück gegen Transrapid

Um den Bau der zwischen Hamburg und Berlin geplanten Magnetschwebebahn Transrapid zu verhindern, haben etwa 160 Bürger und Institutionen aus Witzhave (Kreis Stormarn) am Ortsrand ein Grundstück gekauft. Die 8000 Quadratmeter große landwirtschaftliche Nutzfläche liege direkt in der künftigen Bahntrasse und werde nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand von der Schnellbahn umfahren werden können, teilte der Vorsitzende der Bürgerinitiative Transrapid Witzhave e.V., Karl Pirsch-Steigerwald, gestern mit. Jeder Käufer müsse in die weiteren Schwebebahnplanungen einbezogen oder sogar enteignet werden.

Das Planfeststellungsverfahren für den Transrapid wird nach Meinung von Pirsch-Steigerwald vermutlich im Herbst beginnen. Mit dem Sperrgrundstück zwischen dem Ort und der Autobahn 24 (Hamburg – Berlin) habe jeder einzelne Eigentümer Gelegenheit, Einwände gegen das Projekt zu erheben. „Wir wenden uns nicht grundsätzlich gegen die Technik, sondern gegen die schlechte Öko-Bilanz.“ Mit dem bis zu 500 km/h schnellen Transrapid werde eine Region kaputtgemacht, nur um eine Referenzstrecke zu haben und das System exportieren zu können.

Die Initiative hofft zudem auf Hilfe bei der Europäischen Union. Sie hat Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht, weil der Transrapid das 1996 beantragte EU-Naturschutzprojekt Billetal durchschneiden würde. dpa

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