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Schildbürgerstreich -betr.: "Der lebende Bremsklotz", taz vom 7.2.95

Betr.: „Der lebende Bremsklotz“ (taz v. 7.2.95)

An der Ausgestaltung Bremer Fahrradwege ist leicht zu erkennen, daß die PlanerInnen selbst keine RadfahrerInnen sind – (...) Fahrradwege in Schlangenlinien, Holperpisten weil gepflastert statt geteert, fast immer zu schmal, ohne Gesamtkonzept. (...)

Gutes Beispiel: Die Umgestaltung des Ostertorsteinweges.(...) - Die verkehrsberuhigende Maßnahme Haltestellenerweiterung bis hin zur Straßenbahn ist für Radfahrende lebensgefährlich: Der Streifen zwischen Schiene und Bürgersteigkante viel zu eng und der Winkel, in dem die Schienen überfahren werden müßten, wollte man „zwischen den Schienen“ fahren, ist viel zu flach (Sturzgefahr!)).

-Würden die PlanerInnen den Ostertorsteinweg mit langsamer Geschwindigkeit (entsprechend einem älteren Radfahrenden) vor einer Straßenbahn herfahren, würden sie das beschissene Gefühl - eine Straßenbahn hockt mir im Nacken und muß nur wegen mir so langsam fahren - kennenlernen können.

-Bei einer Ortsbesichtigung würde sofort deutlich werden: Die im Foto gezeigte Fahrradfalle ließe sich mit einfachen Mitteln entschärfen: Ein absolutes Halteverbot im Anschluß an das Stück Fahrradweg mit entsprechender Markierung auf der Fahrbahn (und rigoroser Kontrolle mit ggf. Abschleppen falsch parkender Fahrzeuge) würde ein Durchfahren für Fahrräder ermöglichen, die Situation wäre entschärft.

Aber was wird passieren: Der Schildbürgerstreich (kürzester Radweg der Welt) wird weiter folgenlos bestehenbleiben, die verantwortlichem StraßenplanerInnen werden nicht wegen gemeinsamen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr belangt und bestraft. Klaus Golla

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