: Schiefer Haussegen
Deutsche Ski-Frauen enttäuschen zum Auftakt. Janica Kostelic und Bode Miller sind eine Klasse für sich
ASPEN dpa ■ Bode Miller hat die Skiwelt mit einem Traumlauf in helle Aufregung versetzt, und Slalom-Königin Janica Kostelic ist nach fast zwei Jahren Leidenszeit wieder auf dem besten Weg zum Weltcup-Thron. Nur bei den deutschen Assen hängt gleich zu Saisonbeginn der Haussegen mächtig schief. Ohne ihren verletzten Shootingstar Maria Riesch drohen die erfolgverwöhnten Alpin-Damen im Mittelmaß zu versinken. Cheftrainer Wolfgang Maier attackierte seine Schützlinge trotz der siebten Plätze von Annemarie Gerg und Monika Bergmann-Schmuderer im ersten Slalom von Aspen ungewöhnlich hart und forderte unmissverständlich mehr Aggressivität und Einsatz von ihnen. Auch Routinier Martina Ertl konnte bei widrigen Bedingungen als 20. die Erwartungen nicht erfüllen.
In geradezu erstaunlicher Form zeigte sich hingegen die dreifache Olympiasiegerin Janica Kostelic und fügte ihrer bewegten Laufbahn ein weiteres Highlight hinzu. Nach fünf Knieoperationen, einem Eingriff an der Schilddrüse und 630 Tagen Pause schaffte die Kroatin wieder einen Weltcup-Sieg. In 1:43,70 Minuten distanzierte sie die Schwedin Anja Pärson (1:44,97) und Tanja Poutiainen (1:45,02) aus Finnland dabei um mehr als eine Sekunde.
Bode Miller sicherte sich seinen ersten Erfolg im Abfahrts-Weltcup. Der Franzose Antoine Deneriaz hatte in 1:43,72 Minuten schon die alpine Ewigkeit von 0,97 Sek. oder 28,08 m Rückstand. Die Österreicher mussten sich mit dem dritten Platz von Michael Walchhofer (1:43,92) zufrieden geben. Hermann Maier wurde gar nur Sechster.