: Scherf: Schluß mit SPD-Spitzenstreit
■ Schröder und Scherf dagegen, Scharping jetzt zu nominieren
Bremens neuer Regierungschef Henning Scherf hat ein Ende der Personaldebatte innerhalb der SPD gefordert. Die Auseinandersetzung zwischen Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Schröder und dem Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion und Parteichef Rudolf Scharping helfe der Partei überhaupt nicht, sagte Scherf: „Wir brauchen keine persönlichen Rivalitäten, schon gar nicht an der Spitze.“ Gleichzeitig ist sich Scherf einig mit Schröder darin, daß der Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 1998 nicht schon in diesem Herbst festgeklopft werden soll. Scharping hatte engekündigt, er wolle im November schon eine Entscheidung gegen Schröder suchen. Scherf plädierte für eine Nominierung des Kanzlerkandidaten so nahe wie möglich am Wahltermin.
Auf dem Bundesparteitag im November in Mannheim werde ein neuer Parteivorstand gewählt, und alles laufe auf die Wiederwahl von Scharping hinaus, betonte Scherf, der auch dem Parteivorstand angehört. Der Parteivorsitzende müsse dann die schwierigen Vorbereitungen für die nächste Bundestagswahl 1998 organisieren. „Und je nachdem, ob er das gut macht oder nicht, ob er damit Erfolg hat oder nicht, ergibt sich eine neue Begründung, ob er auch der richtige Kanzlerkandidat ist.“ dpa
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