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■ ScheibengerichtLe Zagazougou

Zagazougou Coup – Accordeons go to Abidjan (Piranha/Efa- Records 49-2)

Der Satz von Benny Goodman, das Akkordeon sei nur zum Blumenpressen zu gebrauchen, reiht sich in eine lange Kette von Schmähungen ein, die gegen das Instrument hervorgebracht wurden. Mehr Gnade für die „niedere“ Handorgel hatte das Bürgertum nur, wenn sie höheren Interessen diente. Die Seelenrettung der „Wilden“ durch Evangelisation war ein solcher Grund – dafür drückte man gerne ein Auge zu, Der Zweck heiligt ja die Mittel.

So tauchte die Ziehharmonika als Begleitinstrument der Mission auch bei Feldgottesdiensten in Westafrika auf, im wenig erschlossenen Norden der Elfenbeinküste. Bis heute wird sie dort allerdings nur von wenigen Musikern gespielt, die ihr Geheimnis zudem eifersüchtig hüten. Le Zagazougou ist eine der raren Musikgruppen aus dieser Region – sie leben mittlerweile in der Hauptstadt Abidjan –, in deren Musik die Quetsche eine führende Rolle spielt – sogar in doppelter Besetzung. Die beiden Akkordeonisten der Gruppe orgeln ihre Harmonien zu den traditionellen Gesängen der Dioula, wobei ihnen ein Arsenal von großen und kleinen Trommeln und anderen Perkussionsinstrumenten ordentlich Feuer unterm Hintern macht. Auf überraschende Weise reiht sich damit die Elfenbeinküste ins vielfarbige Mosaik der weltumspannenden „Squeeze Box“- Klänge ein. Benny Goodman hätte es nicht gefallen.

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