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■ ScheibengerichtOctober Project

„Falling Farther In“ (Epic / Sony)

Nun ein bißchen Gruppendynamik. Popmusik lebt nicht wenig von geokulturellen Ungleichzeitigkeiten. So möchte man annehmen, daß zwischen New York und Stonehenge doch ein hübsches Stück Zeit und Weg liegt. October Project, eine im New Yorker Künstlerviertel Greenwich Village beheimatete Band, interessiert sich nicht dafür, ob ihr Kelten-Pop denn nun zum Wohnsitz paßt. Sie machen nicht erst seit ihrem 1993er Debüt unmoderne Musik für Außenseiter der Urbanität. Auch „Falling Farther In“ gewinnt durch die Verbindung von Naturpoesie, kleinen Alltagsgeschichten und schwermütiger Befindlichkeitslyrik – auch wenn die stilistische Ahnengalerie der New Yorker Romantiker etwas zu deutlich hörbar ist. Hier eine kleine Reminiszenz an die frühe June Tabor, da eine extragroße an Fairport Convention.

October Project entgeht, wie einst das Über-Ich des Folkrock, durch gliedernde Synkopen und ein paar elektrische Gitarren der allzu starken Gefühligkeit. Schon eine Kunst, denn Streicher und etwas Orchesterpomp gönnt man sich satt. Mary Fahls dunkle Folk- Koloraturen erheben sich recht schön über den weiten Choralsätzen. Da glaube einer nicht an Sehnsuchtsgefälle! October Project sind Teil einer leicht esoterisierten „New World Music“-Kampagne, die im Oktober begann.

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