■ Scheibengericht: Verschiedene
American Yodeling (Trikont)
Es war einmal in Amerika. Dort hielten heimwehkranke Auswanderer aus den Alpenländern das heimische Brauchtum des Jodelns hoch – eine Angewohnheit, die wohl nicht wenige an der Integrationsfähigkeit dieser seltsamen Spezies zweifeln ließ. Doch das Jodelfieber erwies sich als ansteckend. Bald durchlebte der Ruf der Berge in den Ebenen des Mississippi-Deltas und den Zentren der großen Städte merkwürdige Metamorphosen, hielt als exotische Einlage Einzug in Vaudeville-Shows und Country-Songs, Cajun und Blues. Seine Hochphase hatte das amerikanische Jodeln zwischen den beiden Weltkriegen, danach geriet es aus der Mode, und heute klingt es nur noch als Echo einer fernen, aber faszinierenden Epoche nach. Zeit für eine Wiederentdeckung: Bob Dylan, übernehmen Sie.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
