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Schaut Lance Armstrong die Tour an?Der Playboy und seine ewige Affäre

Carlos Beltran, der erste erwischte Dopingsünder der diesjährigen Tour de France, ist auch ein weiteres Indiz im immer noch schwebenden Fall Lance Armstrong

Ohne Hilfsmittel ins Ziel? Lieber läuft er Marathon als im Fernsehen Dopingvorwürfe gegen sich anzuhören. Bild: ap

SOUMOULOU taz Lance Armstrong hat die diesjährige Tour bislang noch nicht kommentiert, man weiß nicht einmal, ob er sie sich überhaupt im Fernsehen anschaut. Bei Armstrongs Lebenswandel liegt allerdings die Vermutung nahe, dass er sich eher weniger dafür interessiert. Armstrong ist damit beschäftigt, für die Krebsforschung Geld zu sammeln, er läuft Marathon, fährt Autorennen und mausert sich zudem zu Amerikas aktivstem Playboy: Nach seiner Affäre mit Pop-Sängerin Sheryl Crow wurde er unter anderem mit den Hollywood-Starlets Ashley Olson und Kate Hudson sowie der Modedesignerin Tory Burch gesichtet.

Drei Jahre nachdem er zum letzten Mal mit einem Gelben Trikot über die Champs-Elysées radelte, will Armstrong mit dem europäischen Profiradsport-Zirkus nichts mehr zu tun haben. Dafür hat er gute Gründe - in Europa nimmt man die unübersehbaren Indizien dafür, dass Armstrong bei seinen Tour-Siegen gedopt hat, ernst. In den USA hat Armstrong es hingegen geschafft, diese Belege als Schmierkampagnen von antiamerikanisch gesinnten Neidern darzustellen. Schaut man aber, wie viele ehemalige Armstrong-Zuarbeiter des Dopings überführt wurden, ergibt sich ein deutliches Bild dessen, wie es in den Teams des siebenmaligen Tour-Siegers zugegangen sein muss.

Der prominenteste frühere Armstrong-Helfer, der aufflog, ist Floyd Landis, dem bei seinem Tour-Sieg 2006 die Einnahme von Testosteron nachgewiesen wurde. Landis leugnet bis heute und zettelte eine lange, wenn auch erfolglose Verteidigungskampagne durch alle Instanzen an, die viele Millionen Dollar verschlang. Der frühere amerikanische Tour-Sieger Greg Lemond ist überzeugt davon, dass Armstrong hinter dieser Verteidigungskampagne stand.

Ein weiterer ehemaliger Armstrong-Helfer, Frankie Andreu, erzählte vor Gericht, dass er bei Armstrongs Tour Sieg 1999 Epo nehmen musste, "nur um überhaupt für die Tour berücksichtigt zu werden." Seine Frau Betsy bestätigte, dass Armstrong massiv Druck auf seine Fahrer ausgeübt hatte, ihre Leistung chemisch zu steigern. Der damalige Mannschaftskamerad von Andreu und jetzige Diektor des Teams Garmin, Jonathan Vaughters, will sich nicht zu einem vollständigen Geständnis hinreißen lassen. Mit Äußerungen wie "ich habe auch keinen Heiligenschein" lässt er jedoch keinen Zweifel daran, dass auch er unter Armstrong gedopt hat.

Die Liste geständiger oder überführter ehemaliger Armstrong-Fahrer geht weiter. Da ist Tyler Hamilton, dem bei seinem Olympiasieg 2004 Blutdoping nachgewiesen wurde. Da ist Armstrongs Edelhelfer Roberto Heras, der als Sieger der Spanienrundfahrt von 2005 mit Epo erwischt wurde. Und nun eben Manuel Beltran, der 2003 Armstrong zu seinem knappen Sieg über Jan Ullrich verhalf.

Bei dem 37 Jahre alten Spanier deutet alles darauf hin, dass er nicht erst in diesem Jahr damit anfing, Epo zu benutzen. Beltran begann seine Karriere 1995, als Epo nahezu flächendeckend im Peloton eingesetzt wurde und noch nicht nachweisbar war.

SEBASTIAN MOLL

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3 Kommentare

 / 
  • T
    true-lies

    Der spanische Radprofi heißt nicht

    Carlos ... sondern Manuel Beltran und

    gibt gibt mal wieder ein gutes Beispiel

    dafür ab wie gesundheitsfördernd EPO

    ist, trotz jahrelanger Einnahme!

    Natürlich aufgrund hervorragend

    arbeitender Sportmediziner. Laut Aussage

    von Kritikern hätte er schon 10mal tot

    vom Rad gefallen sein müssen, was

    mittlerweile seit über ein Jahrzehnt

    nicht der Fall ist; wie in vielen

    anderen Sportarten auch. Die Fairness

    ist auch gegeben da Jeder, auf die eine

    oder andere Art und Weise, die gleichen

    Möglichkeiten nutzt. Ein Lance Armstrong

    hat es genau richtig gemacht: Er hat den

    Krebs besiegt, er hat bestens optimiert,

    7 mal die Tour de France gewonnen, hat

    für den Rest seines Lebens finanziell

    ausgesorgt, ist in seinem Land ein

    gefeierter Star und berühmt, verdient im

    nachhinein noch mehr wie zu seiner

    Aktivenzeit, ist immer noch fit (was ich

    sehr gut finde, denn die meisten werden

    nach der Aktivenzeit fett und rund), ist

    bei bester Gesundheit, hat Frauen wie

    Sand am Meer und setzt sich für

    krebskranke Kinder ein! Allemal besser

    wie über 40 jahre sich den Buckel krumm

    arbeiten, am Ende durch den Staat um

    seine Rente betrogen werden und

    standardgemäß mit 55 Jahren, bedingt

    durch Hirnschlag, Herzinfarkt,

    Übergewicht oder Krebs im Bett, als

    Pflegefall, gefesselt sein und sich von

    wildfremden Menschen den Allerwertesten

    abwischen lassen müssen.

    Es mutet sich schon fast pervers an das

    pro Jahr über 5 Millionen Euro an

    Steuergelder von einer im jedem

    Lebensbereich gedopten Gesellschaft

    (Schule, Abitur, Studium, Ausbildung,

    Prüfungen aller Art, Beruf, Sex u.s.w.)

    durch den Bundestag an die NADA zum

    Fenster rausgeschmissen werden nur um

    eine Illusion im Sport aufrecht zu

    erhalten was es in der Realität nicht

    gibt.

    Denn die Natur des Menschen besagt ganz

    klar: Den max. Erfolg mit allen zur

    Verfügung stehenden Mitteln zu erlangen.

    Der Sportler ist nichts anderes als das

    Produkt einer sich selbst betrügenden

    Öffentlichkeit die auf der einen Seite

    spannende Spiele/Duelle, Sensationen,

    Rekorde, Sieger u. Dramen ect. fordert

    sowie aber auf der anderen Seite die

    Aufrechterhaltung einer Illusion

    erwartet, obwohl es genau weißt das das

    nicht funktioniert. Dicke

    Verbandsfunktionäre, die nicht wissen

    wie Sport geschrieben wird ganz zu

    Schweigen davon das Sie selber Sport

    betreiben, versuchen immer mit allen zu

    Verfügung stehenden Mitteln, diese

    llusion aufrecht zu erhalten da sie im

    marktwirtschaftlichen Sinne, gerade in

    Bezug auf Sportgroßveranstaltungen wie

    z.B. EM, WM, Tour de France o. Olympia,

    eine nie versiegende Geldquelle

    darstellt.

  • JW
    Jack Welti

    Aus diesem Artikel spricht wieder einmal der "Neid der Besitzlosen". Ob Armstrong nun gedopt war oder nicht lassen wir mal dahingestellt, immerhin hat er den mutmasslich mit Doping vollgepumpten Ullrich klar geschlagen und war auch nicht so dumm, sich erwischen zu lassen. Mehr gibt es zu dem Thema nicht zu sagen.

  • A
    ARE

    Es würde mich nicht wundern, wenn L.A. ebenfalls Hilfsmittel eingenommen hätte.

     

    Es ist schwer nachzuvollziehen, wie er allen Anderen, die gedopt waren, wegfahren konnte an der Spitze ohne selbst ebenfalls gedopt gewesen zu sein! Entweder ist das wirklich ein außergewöhnlicher Sportler oder ein Lügner.

     

    Ich habe gehört, dass im Rahmen seiner Krebsbehandlung Arzneien zugelassen waren, die ebenfalls eine "günstige" Kondition hervorrufen können.

     

    Ich kann mir vorstellen, dass gerade dieses amerikanische Team mit einer besonderen Härte den Siege suchte. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten mag keine Verlierer.