: „Schatten auf Ost–West–Reisepraxis“
Bonn (ap) - Anhaltend empört zeigen sich Politiker aller Parteien über die Beschränkung des Währungsumtauschs für Reisende aus der DDR. Die innerdeutsche Ministerin Wilms sagte, die Entscheidung werfe „Schatten auf die seit einiger Zeit erleichterte Ost– West–Reisepraxis“ der DDR. Wenig überzeugend sei das Argument, eine Ausweitung des Reiseverkehrs sei wegen der notwendigen Devisen ein ökonomisches Problem. In einer Erklärung des FDP– Präsidiums hieß es, es sei zu befürchten, daß die Kürzung des Umtauschsatzes zu rückläufigen Besucherzahlen führen werde. Der SPD–Politiker Büchler sagte, wenn sich mehr Freizügigkeit für die DDR immer stärker auf ein Devisenproblem reduziere, biete diese Entwicklung auch eine Chance. Es gelte jetzt, möglichst schnell den Abschluß von Verträgen voranzutreiben, die der DDR mehr harte Devisen verschafften, aber gleichzeitig beiden Seiten nützten.
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