: Scharf tönt's beim Ausländerrecht
Bonn (taz) - Scharfe nationalistische Töne schlugen anläßlich der gestrigen Debatte über die von der Bundesregierung geplante Neufassung des Ausländerrechts die Abgeordneten Fellner(CSU) und Olderog (CDU) an. Fellner warnte angesichts der hohen Arbeitslosigkeit vor einem weiteren Zuzug von Ausländern.Die berechtigte Vertretung deutscher Interessen dürfe nicht als „Nationalismus und Rassismus“ diffamiert werden. Olderog meinte, daß bei wachsenden Ausländerzahlen auch die Ausländerfeindlichkeit wachse. Moderater tönte in der von den Grünen beantragten aktuellen Stunde der Staatssekretär im Innenministerium Waffenschmidt: „Wir werden die bisherige gemeinsame Ausländerpolitik von CDU/CSU, FDP und SPD fortsetzen“. Für die Grünen kritisierte die Abgeordnete Erika Trenz das aktuelle Ausländerrecht als menschenverachtend und und sprach sich daher vehement gegen eine Verschärfung aus. Die AL-Abgeordnete Ellen Olms wies darauf hin, daß selbst die preußische Polizeiverordnung von 1932 liberaler sei als das neue Ausländerrecht. Die SPD, die sich ursprünglich heftig gegen die aktuelle Stunde zu diesem Thema ausgesprochen hatte, kündigte an, „Ausländerfragen zu einem Hauptthema der politischen Diskussion im Herbst“ zu machen.
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