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Schaffner an ICE-Unfall schuldlos

CELLE dpa ■ Der einzige überlebende Schaffner des Unglückszuges von Eschede hätte die Katastrophe mit 101 Toten nicht mehr rechtzeitig verhindern können. Nach dem Gutachten eines Eisenbahnexperten, das gestern in Celle beim Prozess gegen drei Ingenieure verlesen wurde, hatte der Zugbegleiter vorschriftsmäßig gehandelt. Als knapp zwei Minuten vor dem Entgleisen der Radreifen brach und sich in Wagen 1 bohrte, habe der Schaffner zwei Wagen weiter hinten nur eine Erschütterung gespürt. Ein Reisender von Wagen 1, in dessen Abteil das Stahlteil durch den Boden emporgeschossen war, hatte den Zugbegleiter zwar alarmiert. Der Fahrgast hatte ihm aber nur berichtet, dass „etwas Schlimmes passiert“ sei. Nach Dienstvorschrift musste der Schaffner den Schaden erst selbst besichtigen. Noch bevor er Wagen 1 erreichte, war der Zug bereits entgleist.

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