■ Saudi-Arabien: Näher zu Gott
Mekka (AP) – Bei einer Massenpanik unter muslimischen Wallfahrern sind 250 Pilger in der saudiarabischen Stadt Mekka zu Tode getrampelt worden. Wie die Sicherheitsbehörden des Landes gestern mitteilten, sind unter den Opfern 182 Gläubige aus der Türkei. Bei den meisten übrigen soll es sich um Libanesen sowie Indonesier handeln. Zu dem Unglück am Montag kam es, als die Wallfahrer zu einer Höhle pilgerten, in der sie an einer rituellen Steinigung teilnehmen wollten. Bei dem Ritus werfen die Pilger Kieselsteine auf drei Felsblöcke. Nach Berichten von Augenzeugen drängten sich die Pilger so stark auf einem zu der Höhle führenden Fußweg, daß es zur Panik kam. Die amtliche Nachrichtenagentur Saudi-Arabiens hat die Panik bestätigt, aber keine Zahlen gemeldet und nur eine Gesamtbilanz der Opferzahlen bei den mehrtägigen Feierlichkeiten angegeben. Darin war von insgesamt 829 Toten die Rede. Über den Ablauf der Katastrophe gab es widersprüchliche Darstellungen. Der stellvertretende Direktor im saudiarabischen Gesundheitsministerium, Abbas Hamsa Abbasi, sagte, eine Menschenmenge aus Asiaten habe an den Rand der Höhle gedrängt. Im Gegensatz dazu erklärte ein Augenzeuge, eine indonesische Pilgergruppe sei von „großen, kräftigen Afrikanern zu Tode getrampelt“ worden.
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