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Archiv-Artikel

Saubermänner

betr.: „Die nackten Kanonen“

wer angesichts der bilder von deutschen soldaten mit totenschädeltrophäe noch mitleid mit ihnen empfinden kann (sie brauchen hilfe und wollen ihren penis lieber zu hause raus- oder reinhängen, so taz-autorin susanne lang), der oder dem ist nicht klar, was eine armee ist.

soldatInnen werden zum töten ausgebildet, und dazu gehört der triumph über den feind. dabei spielt es für die täterInnen keine rolle, ob das opfer bereits lange tot ist oder nicht. egal ist ihnen auch die nationalität, hauptsache, es ist nicht die eigene. hinzu kommt, dass gerade deutsche soldaten mit totenschädeln eine unrühmliche vergangenheit haben.

außerdem sollte frau lang nicht vergessen, dass in afghanistan keine unfreiwilligen soldatInnen stehen, im gegenteil, es ist eine sondereinheit innerhalb der armee und mehr oder weniger berufssoldaten. die demokratischen soldatInnen in uniform waren schon immer eine illusion derer, die gern deutsche saubermänner und -frauen hätten. empörender ist vielmehr, dass erst jetzt, wo es nicht mehr anders geht, die politikerInnen stellung beziehen und auch noch so tun, als hätten sie von allem dem nichts gewusst.

ILSE SCHWIPPER, Berlin

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