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■ Zum siebten Mal: AVE - Berliner Low-Budget-Modemesse

Eigentlich hatte die siebte AVE, die „Berliner Modemesse für Gläubige“, bereits im vergangenen Herbst stattfinden sollen, doch widrige Umstände veranlaßten die Veranstalter, ihr Projekt auf 1994 zu verschieben. Jetzt ist es soweit. Vom 21. bis zum 23. Januar verwandeln über zwanzig Designer und Designerinnen die von Jim Avignon zu diesem Zweck umgestalteten Hallen des Straßenbahndepots in Moabit in ein Zentrum des nichtetablierten Modegeschehens. 90minütige Modeschauen, ein aufwendiges Rahmenprogramm, über das noch nichts verraten wurde, sowie eine Verkaufsmesse werden auch in diesem Jahr Modegroupies und Neugierige anlocken.

Der Begründerin der AVE, Gaby Heimberg, ihrem Bruder Kai sowie Arne Voh, einem unermüdlichen Organisatorentrio, ist es zu verdanken, daß es die Messe heute noch gibt. Auch sechs Jahre nach der ersten Veranstaltung – die damals in einer Fabriketage im Wedding stattfand – ist den dreien vor allem die experimentelle Mode wichtig, Bekleidung also, die sich nur selten mit finanziellem Gewinn verkaufen läßt. Diese nichtkommerzielle Orientierung, die die AVE von anderen Messen unterscheidet, erfordert eine auf Low-Budget-Niveau ausgerichtete Planung. Da keiner der bevorzugten Designer viel Geld in eine Messe investieren kann, fällt auch der Finanzrahmen für die Organisation recht klein aus. Die Miete für den Veranstaltungsort muß niedrig sein, und die Mannequins können keine übermäßigen Honorare fordern. Do it yourself und viel gute Laune sind unerläßlich, um ein Projekt wie die AVE aufzuziehen. Die Heimbergs und Arne Voh übernehmen neben der Organisation auch Arbeiten wie Plakate kleben, Brötchen schmieren und Fußböden wischen. Was sie dazu bringt, so hart zu arbeiten, ist die Freude daran, extravagantes Design wie beispielsweise die Kollektion „Stars in Stripes“ von Nanna Kuckuck zu präsentieren.

1994 gibt es für alle noch ein kleines Bonbon, einen AVE-Designerpreis, sponsored by Schultheiss, der in Form von Bargeld an die drei Modemacher, die dem Publikum am besten gefallen, vergeben wird. Gewählt wird mit Stimmzetteln, die an allen Messetagen ausgefüllt werden können. Die Preisverleihung findet am Sonntag statt. Jens Pepper

Am 21. bis 23.1. ab 18 Uhr im Straßenbahndepot Moabit, Halle 1, Wiebestraße 29–39, Moabit.

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