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Samir al-Khalil

Der international für sein Irak- Buch Republic of Fear bekannte Autor begann nach Ende des Golfkrieges, Material für ein neues Buch zu sammeln, in dem die Erfahrungen der irakischen Bevölkerung im Golfkrieg und während der Niederschlagung der darauf folgenden Aufstände im Norden und Süden des Landes verarbeitet werden sollten. Cruelty and Silence war der Arbeitstitel des Buches.

Im Rahmen seiner Recherchen erhielt al-Khalil Dokumente aus irakischen Staatsarchiven, welche die „Anfal-Kampagne“ beschrieben: die Registrierung der kurdischen Dorfbevölkerung, die Beschlüsse zur Stromabschaltung in den Dörfern, zur Zerstörung der Dörfer und zur Deportation ihrer Bewohner, die Listen der eliminierten Dörfer. Außerdem erhielt er einen kurzen Videofilm, auf dem ein 13jähriger kurdischer Junge namens Taimur seine Geschichte erzählte — sein Augenzeugenbericht aus dem August 1988 über die Massentötungen, die er überlebte. Im November 1991 reiste er für drei Wochen über die irakisch-türkische Grenze in den Nordirak ein, um zusammen mit einem BBC- Kollegen die Recherchen vor Ort fortzusetzen.

Die Dokumente — Archive der Geheimpolizei aus den Städten Suleimaniya und Kirkuk — wurden von kurdischen Peschmerga sichergestellt, die die beiden Städte während des Aufstandes im März 1991 besetzt hatten.

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