: Samaranch gibt Fehler zu – und macht weiter
Ungewohnte Einsichten plagen Juan Antonio Samaranch (78). In einem Interview mit der Zeitung La Vanguardia sagte der IOC-Chef: „Es ist sehr schwer, in ein wichtiges Amt zu gelangen, wie ich es jetzt innehabe. Aber das Allerschwierigste ist, beizeiten zu gehen. Mir ist es nicht geglückt. Ich habe micht geirrt.“ Konsequent wie immer zieht er daraus allerdings keine Konsequenzen. An Rücktritt ist nicht zu denken: „Schon gar nicht in diesen Momenten! Ich bin fest davon überzeugt, daß ich das IOC aus den jetzigen Turbulenzen herausbringen kann.“ Derweil versucht mancher, die Schwäche des IOC zu nutzen und die Pfründen neu zu verteilen: Größeren Einfluß und mehr Geld hat die Vereinigung der Internationalen Verbände mit olympischen Sportarten (Agfis) in Lausanne bei einer gemeinsamen Sitzung mit dem IOC-Exekutivkomitee gefordert. Zugleich wurde die IOC-Kommission zur Untersuchung des Korruptionsskandals wieder aufgelöst. Die unerledigten Fälle Kim Un Yong (Süd-Korea) und Phil Coles (Australien) sollen nun von der neu geschaffenen Ethikkommission behandelt werden.
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