: Salzburger Gipfel
■ Weizsäcker, Havel und Waldheim treffen sich heute ganz privat
Berlin (taz) - Nur als Privatpersonen reisen die Staatsoberhäupter der Bundesrepublik und der Tschechoslowakei nach Salzburg - und treffen dort bei der Eröffnung der Festspiele mit Kurt Waldheim zusammen. Der Österreicher, der über seine Vergangenheit als Offizier der deutschen Wehrmacht im von den Nazis besetzten Jugoslawien und Griechenland öffentlich und mehrfach gelogen hat, hofft über die Begegnung seine diplomatische Isolation zu durchbrechen. Seit fünf Jahren schon will ihn kein Staatschef mehr besuchen und kaum einer noch empfangen. Während sich in Bonn kaum jemand über Weizsäckers Reise aufzuregen vermag, kommt in Österreich harsche Kritik auf, und Havel, der nach Salzburg eingeladen wurde, als er noch Dissident war, sieht sich jetzt als Präsident genötigt, sich vor seinen ehemaligen Mitstreitern der Charta 77 zu rechtfertigen. TAGESTHEMA SEITE 3
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
