: Sadr-Milizen halten stand
US-Luftangriffe vermögen es nicht, die Kämpfer um die Moschee im irakischen Nadschaf zur Aufgabe zu zwingen
NADSCHAF/BAGDAD afp ■ Trotz neuer Luftangriffe der US-Armee halten die Kämpfer des radikalen Schiitenpredigers Muktada al-Sadr weiter ihre Stellungen um die Imam-Ali-Moschee im irakischen Nadschaf. Bei Attacken aus der Luft wurde gestern auch der Pilgerfriedhof beschossen. Die Rebellen warfen der US-Armee vor, mit einer Rakete ein Loch in die Moscheemauer gerissen zu haben. Die US-Armee wies dies zurück. Bei den Kämpfen starb nach Ärzteangaben ein Mensch, drei wurden verletzt.
Sadrs Anhänger weigerten sich entgegen der Zusagen, die Moschee zu verlassen und den Schlüssel an Vertreter von Großajatollah Ali Sistani zu übergeben. Auch Vermittlungsbemühungen einer Delegation der Nationalkonferenz kamen nicht vorwärts. Beim Besuch vorige Woche hatten die Abgesandten Sadr nicht angetroffen.
Während ein entführter US-Journalist wieder freikam, blieb das Schicksal von zwei französischen und einem italienischen Journalisten unklar. Das italienische Magazin Diario teilte mit, ihr Mitarbeiter Enzo Baldoni habe seinen für gestern angekündigten Artikel nicht geschickt. Es sei zu vermuten, dass er im Irak festgehalten werde. Zwei Journalisten von Le Figaro und Radio France International werden weiter vermisst. Auch das Schicksal von zwölf entführten nepalesischen Gastarbeitern im Irak blieb unklar. Die Regierung in Kathmandu teilte mit, sie habe kaum Neuigkeiten, weil sie keine Vertretung im Irak habe. Die „Armee von Ansar al-Sunna“ hatte Fotos der Geiseln ins Internet gestellt.