: Saddam Hussein ruft zum Heiligen Krieg
■ TV-Ansprache des irakischen Staatschefs: Mekka befreien / Kriegsgefahr am Golf nimmt zu
Bagdad/Kairo (afp/dpa) - Während sich in Kairo die arabischen Staatsmänner noch um eine innerarabische Lösung der Golfkrise bemühten, in Brüssel Nato und EG weitere Maßnahmen gegen den Irak berieten, trumpfte der irakische Diktator im Fernsehen erneut auf.
Die Bürger Ägyptens und Saudi-Arabiens, so Hussein, sollten den „ausländischen Ungläubigen“ Widerstand leisten und die Prinzipien des Islam verteidigen. Der Führung Saudi-Arabiens warf Hussein vor, die heiligen Stätten des Islam in Mekka unter den Schutz ausländischer Truppen gestellt zu haben. „Wir rufen zum Heiligen Krieg auf“, sagte Saddam Hussein, „der Sieg ist immer mit den Gläubigen.“ Alle Moslems sollten sich an die Seite des Irak stellen.
Nach Informationen des Pentagon soll Irak auch seine Truppen in Kuwait verstärkt haben, Meldungen über Truppenaufmärsche zu beiden Seiten der türkisch-irakischen Grenze wurden von offiziellen Seiten nicht bestätigt. Dennoch glaubt US-Präsident Bush nicht, „daß eine Verwicklung in Feindseligkeiten bevorsteht“. Außenminister Baker forderte bei einer Nato-Tagung in Brüssel erneut zur Beteiligung an der multinationalen Streitmacht sowie an einer Seeblockade gegen Irak auf. Großbritannien, Frankreich und die USA verstärkten ihre Seestreitkräfte in der Region. TAGESTHEMA SEITE 3
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