SÜDWESTER : Knastbrüder
Jura-Studenten aus vier Bundesländern wollen mal sehen, wie das so ist, wenn man zu einer Freiheitsstrafe verdonnert wird. Am Mittwochnachmittag sind sie in eine geschlossene Anstalt in Oldenburg eingefahren. Sie werden rund um die Uhr bewacht, müssen ihr Handy abgeben und dürfen weder Radio hören noch fernsehen. Der Medienentzug lässt sich zwar schon als disziplinarische Haftverschärfung auffassen, aber die Nachwuchsrichter und -anwälte bleiben auch nur bis Sonntag. Da muss die Haft schon ein bisschen zwicken. Scheine sollten die beteiligten Universitäten übrigens nur ausstellen, wenn sich die Studenten ihren Knastaufenthalt redlich verdient haben: Eine geschummelte Prüfung hier, ein kleiner Raub dort sollten reichen – sie müssen ja nicht gleich eine Bank gründen!