: SPD–Absage an Rot–Grün
München (ap) - Eine grundsätzliche Absage an das rot–grüne Bündnis im Münchner Rathaus bei der Wahl der Kreisverwaltungsreferenten war nach Ansicht von CSU und SPD der Hauptgrund für den Überraschungssieg des Kandidaten Hans–Peter Uhl von der CSU. Er hatte die Wahl trotz einer klaren rechnerischen Mehrheit von Rot–Grün gewonnen, da vier „Dissidenten“ aus den Reihen der SPD ihre Stimme nicht dem sozialdemokratischen Kandidaten Christan Ude gaben (wie berichtet). Der Sprecher der Münchner Rathaus–CSU, Stadtrat Gerhard Bletschacher, sagte am Donnerstag in einem Gespräch mit AP: „Viele haben das rot–grüne Bündnis nicht gewollt. Vor allem wurde dieses Bündnis vom Arbeitnehmerflügel der SPD abgelehnt.“ Die Zusammenarbeit von SPD und Grünen im Rathaus besteht - unterhalb der Form einer Koalition - darin, daß sich beide Seiten von Fall zu Fall absprechen und gemeinsam entscheiden, wie es auch im Fall der Wahl des Kreisverwaltungsreferenten am Mittwoch vorgesehen war. Die Geschäftsführerin der Münchner Rathaus–SPD, Christine Kammermeier, bezeichnete es in einem Gespräch mit AP als „unerhört“, daß sich offensichtlich einige Mitglieder der sozialdemokratischen Fraktion nicht an den Fraktionsbeschluß gehalten hatten. Sie seien „umgefallen“, dies werde auch nicht bestritten, sagte sie. Das Kreisverwaltungsreferat der Stadt München ist mit rund 3.000 Mitarbeitern die größte Ordnungsbehörde einer Stadt in der BRD. Das Referat ist dem Innenministerium (Behörde des Innensenators) eines Stadtstaates vergleichbar. FORTSETZUNG VON SEITE 1
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